Mittwoch, 25. August 2010

bergkristall

schweizer fernsehen schaue ich mir nicht mehr an. ausser es läuft ein spielfilm. das grossartig zelebrierte mittelmass und die biederkeit langweilen mich.

stattdessen erwische ich mich immer wieder beim schauen von deutschen regionalsendern... mdr, swr, ndr, br oder ich bleibe auf 3sat bei einer fernweh- oder kultursendung hängen. arte ist mir oft zu überkandidelt.

seltsamerweise erscheint mir das regionale und bodenständige viel weniger bieder, oder auf eine viel erfrischendere art, als die hochglanzpolierten sendungen. es sind die menschen, die geschichten und die landschaften die mich interessieren. beim regionalen ist einfach weniger zuckerguss dran.

im bayrischen fernsehen bin ich auch dem  franz xaver gernstl zum ersten mal begegnet, dem filmemacher und regisseur. hingerissen schaute ich mir die etappen seiner deutschlandreise an. die gespräche mit ganz verschiedenen leuten, seine warmherzige und schlitzohrige art, mit den menschen ins gespräch zu kommen, das hat mir gefallen. viele wunderschöne orte, ausgefallene ideen und unterschiedlichste lebenskonzepte sind mir da begegnet. mir scheinen diese porträts fair und aus dem leben gegriffen. würdevoll. genauso geht es mir mit den lebenslinien, der biografie-sendung im bayrischen fernsehen.

solche fernseh-sternstunden heben sich wohltuend von der restlichen mittelmässigen fernsehlandschaft ab.

Montag, 23. August 2010

life is just ...

a slow train crawling up a hill! katie meluas song kam gerade angeflogen und wollte mal wieder angehört werden:

Dienstag, 17. August 2010

ron orps mail

ron orp bietet stadt-infos: inserate, kaufen oder tauschen, kontaktanzeigen, konzerte, kunst, filosofisches ... gibts aber leider noch nicht überall.

spiegel und feng shui

da ich mich am morgen oft genau so müde fühle wie beim zubettgehen, wollte ich eine fengshui-regel ausprobieren: spiegel im schlafraum hindern, laut fengshui, die seele beim schlafen.

der betreffende spiegel ist bei mir auf der türe des kleiderschrankes angebracht. der schrank steht neben meinem bett, genau gegenüber vom fenster. an dieser stelle steht er erst seit einigen monaten. vorher war er im büro. diesen spiegel habe ich vor dem schlafengehen gestern mit einem tuch verdeckt.

sobald ich den spiegel verdeckt hatte, spürte ich, wie sich die energie im raum schlagartig beruhigt hat. das hat mich schon erstaunt. seltsamerweise fühlte ich mich heute morgen so erholt wie schon lange nicht mehr!  … ich werde das tuch noch ein paar weitere tage über dem spiegel lassen. es ist eine wohltat, so gut zu schlafen!

Montag, 16. August 2010

erdbeben monitor

wo es die letzte zeit gebebt hat, kann man hier erfahren: erdbebenkarte

Mittwoch, 11. August 2010

charakterköpfe – über schriften und typen



je länger ich mit schriften zu tun haben, desto mehr fallen mir ihre eigenheiten auf. jede schrift hat ihren charakter und ihre persönlichkeit. im französischen nennt man einen schriftschnitt auch charactère ..

manche schriften sind anspruchlos, richtige arbeitstiere, man kann sie überall und jederzeit verwenden. sie wirken vetraut, so wie die garamond, die häufig für den buchdruck verwendet wird. oder auch die gute alte frutiger; man kennt sich zwar vom sehen, aber nicht beim namen .. andere schriften wiederum brauchen hege und pflege, gedeihen nur unter den richtigen bedingungen.

da gibt es die sperrige und geometrische futura, eine etwas ältere dame, die hohe ansprüche stellt, wenn man sie für fliesstext verwenden will, da muss der zeilenabstand stimmen und auch der abstand zwischen den zeichen. die gill ist auch eine anspruchsvolle kundin! hingegen gedeiht die univers, wies der name sagt, meist überall, ein vertrautes alltagsgesicht, das auch zu höherem fähig ist.

und dann gibt es unter den schriften die "jungen wilden", häufig wohnen sie auf dafont.com. sie sind eher unwillig und störrisch in der zusammenarbeit, es sind eben teenager – doch für titel und flyer durchaus auch mal zu haben. hauptsache es knallt in der gestaltung!

links:
http://www.100besteschriften.de/
http://www.dafont.com/

oder etwas edler:
http://www.typolexikon.de/

Cartoon gelesen

Er: Das war`s, ja?
Sie: Ja.
Er: Einen Mann wie mich findest du nicht mehr.
Sie: Ich suche auch nicht nach einem Mann wie dir.

achja, so gehts im leben … kam mir irgendwie verdammt bekannt vor.

Montag, 9. August 2010

bauchgefühl oder pflicht



die perfekte welle

die welle DANN zu nehmen, wenn sie perfekt ist – so stelle ich mir mein leben vor. das will ich. so will ich leben. mein pflichtgefühl hat da eine ganz andere meinung dazu. wie andere menschen auch, arbeite ich brav meine listen ab, erledige meine pflichten der reihenfolge nach ab. versuche eine chronologie einzuhalten, den lebenslauf zu begradigen, zu planen …

all die killersätze und leitplanken haben immer noch ihre macht:
wenn das alle so machen würden!
man kann nicht immer nach dem lustprinzip leben!
man muss vorsorgen, sparen, organisieren!
eine berufliche laufbahn sollte man bewusst planen!
(und wer ist "man"?)

doch dieses äussere system, das gerät mir zunehmend durcheinander. es läuft meinem bauchgefühl zuwider. das leben ist keine autobahn. es geht nicht immer geradeaus. die abzweigungen sind nicht gross angeschrieben. für mich jedenfalls nicht. denn je mehr ich versuche, mich einzuspuren, desto mehr lust bekomme ich, mich stattdessen einzuspüren:

was geht? was läuft gerade? was ist aktuell? wie geht es mir gerade? kommt es gut, wenn ich diese aktion jetzt starte, oder warte ich besser noch? im laden: sind diese früchte reif? welche themen liegen in der luft? wie ist die zeitqualität? was ist unnötig? wo wende ich kraft auf und wieviel? vor dem telefonat: ist x. wohl daheim, kann ich jetzt anrufen, ist es günstig, jetzt anzurufen? was würde mir jetzt gerade gut tun? hab ich wirklich lust, xy diese woche zu treffen?

die antworten kommen. treffsicher. nützlich. effizient. wenn ich ehrlich mit mir selber bin. klarheit. mein leben wird klarer. nicht immer gefällt mir, was ich aufdecke, was ich fühle, denn der eigene mist wird genauso sichtbar und deutlich wie alle meinen inneren schätze.

wie verwegen und wild, wie egoistisch erscheint es mir, den lebensweg auf diese art zu gehen! ich lasse mich dermassen gehen! erfühle meinen weg vorwärts, was für eine lust, was für eine freude!

ich lasse mich gehen, lasse mich treiben; immer in der gewissheit, dass mich mein ziel schon finden wird.

warum soll ich mich also beeilen?

Dienstag, 3. August 2010

contentmanagement

ich bin in meinem leben noch daran, den content zu managen. ums design kümmere ich mich später ...

interne umstrukturierungen

das leben ist nur in unserer vorstellung linear. zum schutz unseres verstandes haben wir uns das ausgedacht. weil es uns sonst den kopf sprengen würde, sähen wir alle verbindungen, querverweise, alle wege und netze, alle fallen und köstlichkeiten auf einmal. der verstand ist das falsche werkzeug um mit dem ereignis "leben" zurechtzukommen. ich habs meinem kopf bis jetzt verschwiegen. er war bisher immer so stolz auf seine arbeit! da kann ich ihm ja nicht einfach sagen dass .. oder?!

Luciano de Crescenzos Roman "Der Listenreiche"

Luciano De Crescenzo
Der Listenreiche
Roman
Albrecht Knaus Verlag
(übersetzt aus dem Italienischen)

Es handelt sich bei diesem Buch um eine Nacherzählung der Odyssee und eine Art persönlicher Charakterstudie des Schlitzohres Odysseus. Der Roman wird vom Erzähler laufend kommentiert, seine persönlichen Ansichten kommen ins Spiel, Homers ursprüngliche Erzählung wird gespickt und auflockert durch de Crescenzos eigene, teilweise witzige, Interpretationen.

Die Fussnoten und Randnotizen hat sich der Autor dankenswerterweise gespart – und diese direkt in den Text hineingearbeitet, eine kunstvolle Lösung. Das Buch ist dadurch aus einem Guss. Es ist eine regelrechte Soap und Kopfkino im besten Sinne, keine mühsame Geschichtslektion, keine trockene Fingerübung. Die ursprüngliche Einteilung der Kapitel wird beibehalten, ein zusätzliches, neues Ende wird eingeführt. Die Sorgfalt, Begeisterung und Erzählfreude de Crescenzos wird dem Stoff mehr als gerecht! Am Schluss findet sich sogar ein Personenregister von beachtlichem Umfang.

Für mich war es eine sehr unterhaltsame und abwegige Reise! Die Götter sind launisch, das Meer ist es auch – und die Abenteuer sind ohne Zahl. Odysseus ist ein listiger bis hinterlistiger Abenteurer und Eroberer mit Heimweh. Der Machismo der Antike kommt deutlich zu Tage, de Crescenzos eigener kommt noch hinzu. So interpretiert er die Zauberin Kirke als schlichte Bordellbesitzerin. (?). Die Frauenfiguren (ausgenommen die Göttinnen) sind Beigemüse, sind Ehefrauen, Deko, Kriegsbeute oder Mägde. Mord und Totschlag gehören in diesem Buch beinahe zum guten Ton. Daher ist es ein sinnloses Unterfangen diese Geschichte unter moralischen und ethischen Gesichtspunkten anschauen zu wollen.

Dieses Buch liest sich von selbst! Eine fantastische und zeitlose Geschichte mit Charakteren die sich mir für immer eingeprägt haben. Und meine Lust, einmal nach Griechenland zu reisen, ist dadurch nur noch grösser geworden >_< !

Wort oder Bild?

Am Anfang war das Wort? Oder war es das Bild? Darüber werden sich Typografen und Grafiker wohl ewig streiten >_< ...

Montag, 2. August 2010

nicht vermisst

habe ich in der campingidylle am bodensee all die schreckensmeldungen. obwohl es einen fernseher (inkl. dvd-player) hatte, brauchten wir diesen nur für die wetteraussichten. mir reichte das eine mal, als wir in die aktuellen nachrichten switchten - und die horrormeldungen aus duisburg sahen. danach war ich ziemlich groggy. mir reichen meine eigenen grösseren und kleineren schwierigkeiten vollkommen.

schlaue und sinnreiche kommentare las ich bei http://www.cantharis.blogspot.com/ und in luisa francias tagebuch http://www.salamandra.de/tagebuch im eintrag vom 25. Juli.

und wieder die erkenntnis, dass ich lust habe und es für mich das lohnendste ist, mir meine eigene realität zu erschaffen. massenveranstaltungen meide ich immer. sogar den stossverkehr im öv, wenn ich kann. ich will bei mir bleiben.

und doch finde ich es spannend, zunehmend, mich in gruppen zu bewegen, neue kontakte zu knüpfen, alte zu erneuern. so wie ich es auch auf dem campingplatz genossen habe, andere menschen zu sehen und hin und wieder ein lächeln oder ein paar worte zu tauschen.
lustig war es auch, mir von einem kleinen jungen die regeln des billard spieles beibringen zu lassen!

mir scheint, ich entdecke das leben neu ..

Bodensee


Die vergangene Woche habe ich am Bodensee verbracht. Für mich ein See, an den ich immer wieder gerne fahre, für mich hat er etwas Magisches! Das Wetter war regnerisch, Unwetter tobten auch über unserem Campingplatz. Und doch waren es gerade diese Wetterstimmungen, die mich fasziniert haben. Wenn die Farben des Himmels und des Wassers ineinander übergehen, entsteht eine besondere Stimmung, in der ich mich wohl fühle.