Mittwoch, 30. Mai 2012

Jäger und fatale Frauen

Die Hildegard habe ich nun zweifach auf DVD bestellt. Gerade schaue ich mir "Schnee am Kilimandscharo" an. "Die Sünderin" folgt später.

Wie ungeniert machoid diese Filme damals waren! Grosswildjagd, Frauen als Kletten und/oder fatale Weiber (durchaus auch intrigant), Männer als einsame Helden (irgendwo zwischen Jäger und Jammerlappen). Die Story des Films stammt von Hemingway.

Von Hildegard habe ich erst ein paar Szenen gesehen. Bin in der Mitte des Filmes stecken geblieben. manches ist gar zu melodramatisch. Fazit folgt …

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Fazit: Am Ende war der Film Zeitverschwendung.
Doch glamourös war Hilde in ihrem kurzen Auftritt schon..

Home sweet Home Office

Zwei Jobs gleichzeitig zu händeln, will gelernt sein. Das muss ich gerade feststellen. Neben dem festen Job (Teilzeit) läuft bei mir noch ein freiberuflicher grafischer Auftrag.

Gestern Abend meine erste Präsentation vor mehr als 30 Personen gehalten, danach anschliessend noch ein "Feintuning" unter 6 Augen, Besprechung der weiteren Arbeiten am Auftrag. Dafür war ich heute etwas groggy und Job 1 hat drunter gelitten. Das werde ich morgen wieder wettmachen – und dann ruft schon das Wochenende … An diesem gehts wieder ins Home-Office.

Das mit dem "Home-Office" hatte ich mir immer etwas cooler vorgestellt >_<

So à la "freie Zeiteinteilung" und so. Erste Erkenntnis: Arbeit ist eben doch Arbeit.

Zweite Erkenntnis: Wenn man sie aufschiebt wird sie nicht weniger.

Und die Dritte: Den Feierabend hat man nicht nach einem bestimmten Arbeitsplan (ausser man hat die Diszilpin, sich einen solchen festzulegen) sondern dann, wenn man das selbstgesteckte Etappenziel erreicht hat.

Frau lernt dazu ..

Mittwoch, 23. Mai 2012

Die Angst vor der Angst

.. ist das was mich bisher am meisten lähmte. Die Scham, wieder dieser Panik anheim gefallen zu sein. Diese Leere im Kopf zu spüren, sobald ich mich unter Druck fühle. Der Schreck, wenn sich 1 und 1 nicht mehr zusammenzählen lassen, das Hirn einfriert; wie peinlich. Sobald ich den Eindruck habe, bei etwas nicht gut genug zu sein (für wen?) und ein Ziel nicht zu erreichen (zu hohes Ziel? nötiges Ziel?), strecke ich vorzeitig die Waffen.

Es ist, als würde mein Körper in den Standby-Modus verfallen und ich verschwinde innerlich irgendwohin wo`s ruhig ist. Ich sag mir einfach: Ich kann es nicht, basta. Nur nicht genau hinsehen, dann gehts vorbei. Klar kann/konnte ich so meine Ängste nicht (auf)lösen, doch das war meine bisherige Strategie.

Nun gehts so nicht mehr, weil ich diese Muster so genau durchschaut habe, dass ich immer mehr Mut fasse, es anders anzugehen – und ich lerne, diese Ängste durchzustehen. Sie sind nach wie vor da. Doch ich packe diese Plagegeister bei den Hörnern und ringe mit ihnen. Ringe meinen Ängsten eine Lösung ab, oute mich anderen gegenüber, versuche die zu grossen Schritte in kleinere zu zerlegen. Es ist mühsam, doch es funktioniert. Ich verfalle nicht mehr in diese völlige Hilflosigkeit die ich von früher kenne. Ich habe zwar noch Ängste wie ein Kind, wie ich sie schon lange kenne, doch ich gehe sie an wie eine Erwachsene. Aktiv – und immer bis an die Grenzen des für mich Erträglichen. So erweitere ich meinen Spielraum und die Angst wird zum Sparringspartner und daran kann ich wachsen … Vielleicht ist das der Sinn der Angst?!

Grenzen erweitern, mir mein Leben erobern …

Samstag, 19. Mai 2012

Individuum; Unteilbar

Bilder und Bindungen
Intensive Träume, Aufräumarbeiten. Oft gehts um die Familie, um Altes, Bindungen, Herkunft, Vorfahren. Vieles mischt sich. Erinnerungen leben auf. Vielleicht hat es mit "Erwachsenwerden" zu tun, Vorwärtsgehen: Jetzt gehöre ich altersmässig zu der "Elterngeneration", ohne eine eigene Familie zu wollen. Ich habe kein Bedürfnis danach und es fehlt mir auch nicht.

Familie?
Von der "Familie", dem "Daheim" als Konzept habe ich mich schon länger verabschiedet. Das gilt für meine familiäre Herkunft, aber auch für eigene Vorstellungen von möglichen "Lebensformen". Daheim; Das gibt es bei mir schon länger nicht mehr. Es gibt kein Elternhaus mehr, nur ein paar Individuuen, die sich in verschiedene Richtungen aufgemacht haben. Menschen, deren Leben zwar eine gemeinsame und dichte Vergangenheit, aber keine Gegenwart und Zukunft mehr hat. Das geht wohl vielen Menschen so. Das was mal war, hat sich im Winde zerstreut.

Das was war und das was ist
Ich erkenne: Ich lebe gerne für mich selbst, für meinen Weg und meine Erfahrungen. Kind und Aufgabe bin ich mir selbst genug ... Freundschaften sind mir wichtig und an diesen wachse ich. Den Kontakt zu meiner Familie, diesen einzelnen Menschen, den pflege ich. Mal mehr, mal weniger intensiv. Sie sind mir wichtig, bleiben auch wichtig. Ich anerkenne das was war, wie es (für mich war), doch ich muss das nicht immer wieder hervorkramen. Lange Zeit war (mir) das wichtig, doch nun bin ich mehr in der Gegenwart. Das was war, das bleibt. Das geht nicht verloren. Da muss ich mich nicht mehr darum kümmern. Doch, ja, ich habe mich abgenabelt und fühle mich auch als "Einzelstück" wohl.

Individuum: "Das Ungeteilte, Unteilbare"
Ab und zu erfasst mich eine Trauer darüber, wie alles gekommen ist. Wo sind wir hingekommen? Was ist passiert? Was verbindet uns noch? Jeder wohnt für sich und einer ist auf der Strecke geblieben. Das tönt nüchtern, doch das stört mich nicht. Und inzwischen stört mich auch die Gegenwart, der lose Verbund nicht. Ich lebe intensiv und das was war ist und bleibt präsent. Im Schönen als auch im Schweren. Es gibt nichts zu bereuen, oder nur wenig. Für mich ist es gut, die Dinge klar zu sehen, statt mich in Nostalgie zu versenken. und doch lebe ich täglich damit, und lebe nicht schlecht. Für mich konnte ich vieles klären. Und: Ich war schon immer eine Individualistin, das hilft dabei, Sentimentalität abzustreifen, falls es mal nötig ist, ich habe ein Nomadenherz, ich möchte frei sein, bin nur mir selber verpflichtet. Dazu stehe ich – und es ist in Ordnung für mich. Es ist gut so.

Freitag, 18. Mai 2012

Unheilige Hildegard

Etwas vom Besten was ich die letzte Zeit las, war die Autobiografie von Hildegard Knef:
"Der geschenkte Gaul" Bericht aus einem Leben (1. Auflage 1970, Verlag Fritz Molden).
Kriegstage und Nachkriegszeit in Berlin, Freundschaft mir Marlene Dietrich und anderen Grössen. Immer wieder gesundheitliche Krisen und andere Hürden. Skandale und Boykotte wegen angeblich "anstössiger" Filme in der biederen Nachkriegszeit.
 Was diese Frau alles erlebt hat.. und wie sie es freimütig, trocken-ironisch beschreibt: absolut lesenswert. Hollywood oder der Broadway sind keine Orte mehr,  wo man arbeiten möchte, wenn man sich durch ihre Erlebnisse gelesen hat.. Ich werde das Buch sicher noch ein paar Mal lesen. Vielleicht schaue ich mir auch das Biopic mit Heike Makatsch mal an. Und ganz sicher ihre Filme.

Diese Passage aus den Buch fand ich auch gelungen:

H. zu ihrem Bekannten R.: "Wir haben Steuersorgen."
R.: "Freu dich – wenn du keine hättest, wärst du mittellos."

H.: "Ich habe kein Geld."
R.: "Freu dich – dann hast du keine Steuersorgen."



PS: Habe mir die "Sünderin" bestellt, um mich in H.s filmische Welt einzuschauen ..


Sirenen




Dok-Film Nr.1 by Planet112 ..
extra ohne menschliche Geräuschkulisse >_<

Mittwoch, 16. Mai 2012

Tag der Arbeit

 .. der ist nun schon eine Weile vorüber. Doch dieses Jahr hab ich ihn mit dem Antritt einer Stelle gefeiert! Von heute auf morgen habe ich nämlich Arbeit gefunden. Ich hab mich beworben, konnte mich vorstellen, hatte das zweite Gespräch und konnte ein paar Tage später gleich anfangen! Die Arbeit gefällt mir, die Kollegen sind angenehm. Man könnte auch sagen "Alles neu, macht der Mai": Dieses Jahr passts einfach.

Das Ganze geschah in einem Zeitraum von etwa 10 Tagen von der Bewerbung bis zum Stellenantritt.

Also vorerst nichts mit Bauernhof … Doch dieser Job kommt eines Tages auch noch >_< .. davon bin ich überzeugt!

PS: Ansonsten gibt es nicht viel oder spannendes über die neue Arbeit zu erzählen: Umsetzung eines bereits bestehenden Designs nach klaren Richtlinien für eine Firma, angenehmer 9to5-Job (respektive die Hälfte davon, da ich Teilzeit arbeite) und sehr nette Kollegen und Chefs. Nach 8 Monaten der Stellensuche und des (Ver)Zweifelns kann ich Nachts endlich wieder tief und fest schlafen .. Vielleicht gerade weil meine Arbeit nichts Aufregendes bietet, mir ist es gerade recht so. Dafür habe ich nun wieder Freiraum und male mein Leben in Farben statt in Grautönen ..