Samstag, 25. Mai 2013

Wasserwelten (16)


Schleierschwanz-Kampffisch-Mann (ist nun zurück im Zooladen)

Meine Kleinen haben mich in letzter Zeit recht auf Trab gehalten. Insgesamt stehen bei mir nun 3 Aquarien plus ein Gefäss mit Wasserpflanzen und Schnecken, bis vorgestern waren es sogar 5 Aquarien*. Bei allen wurde (ausser im Schneckengefäss) wöchentlich ein Drittel des Wassers gewechselt. Alle Tiere bekommen das passende Futter etc pp. Das gibt zu tun – und ich hab mich damit übernommen. Das geb ich zu. Ich habe so dringend eine Ablenkung vom Alltag gebraucht, dass ich das Mass und den Halt verloren habe. Das hat mir einige unruhige und grübelige Nächte eingebracht und mich wirklich gestresst. Ich möchte ja keine Tiere quälen und auch kein Animal-Hoarding betreiben, doch diese vielen kleinen bunten Fischchen waren eine zu grosse Versuchung … Nun denn:

*Es mussten noch zwei Kampffische sein, Mann und Frau! Die Fische waren bald in je einem separaten Behälter untergebracht, da sie sich sonst gegenseitig jagten. Abwechselnd … 
Vorgestern zog nun der kurzflossige KaFi in sein neues Daheim, Aq3 (siehe ganz unten, Bilder folgen).

Inzwischen weiss ich, warum für KaFis im besten Fall die Einzelhaltung propagiert wird, vor allem was die eigene Art betrifft … Oder ein grosses, zugewachsenes Aquarium für 2 oder mehrere Fische, jedenfalls immer mit Vorsicht! Aber bei der Vergesellschaft von KaFi-Männern muss ja sowieso passen, wenn man nicht gleich mehrere hundert Liter hinstellen will.

2 beheize Klein-Aquarien für je einen Kafi wären mir momentan neben ebenfalls dem ebenfalls beheizten Oto-Aquarium (weils kalt ist ..) einfach zuviel gewesen. Vorallem seit der letzten Stromrechnung, bei der traf mich fast der Schlag (300%-Steigerung beim Stromverbrauch)!

Wobei ich diese Fische inzwischen so faszinierend finde, dass ich mir gut ein verkrautetes "grosses" mit mehreren KaFi-Weibchen darin vorstellen kann. Aber nicht jetzt – später!

Da ich auch aus Platz- und Heizkostengründen keine weiteren Aq. aufstellen will, ging heute der Schleier-Kampffischmann wieder zurück ins Zoogeschäft. Sie haben ihn dort zurückgenommen und können ihn noch verkaufen, er sei in einer guten Verfassung. Der Verkäufer meinte, es könnten tatsächlich zwei Männchen gewesen sein! Der kleinere Fisch, den ich behalte, ist kurzflossig. daher nicht eindeutig einem Geschlecht zuzuordnen.

- - -

Nun sind es noch 3 Aquarien:

Aq1 (unten) Die Otos gibts nach wie vor, ich schaffs aber einfach nie, alle gleichzeitig zu zählen! Ich nehm an, es sind immer noch acht! Mir scheint sie sind etwas scheuer geworden. Mit der Fütterung bin ich vorsichtiger … und es ist mir seither auch keiner mehr gestorben! Die zuletzt gekauften Fische waren aber auch in einer sehr guten Verfassung. Die Raubschnecke frisst nach wie vor am liebsten Turmdeckelschnecken, begnügt sich inzwischen aber auch mit kleineren Exemplaren dieser Spezies. Hab dennoch wieder ein paar der grösseren Schnecken geholt.
Mehr zum Becken hier.

Aq1 – Die Gourmet-Raubschnecke … und Oto im Hintergrund

Aq2 (unten) Die Garnelen sind nun zu acht (statt zu zehnt), eine war krank oder hatte Häutungsprobleme, jedenfalls wurde sie halblebendig von den Schnecken und den anderen Garnelen aufgefressen (!) Da musste ich erst ein paarmal leer schlucken, als ich zuschaute – aber that's life! Gleiches geschah der Posthornschnecke, die im letzten Posting noch munter durchs Becken düste … In der Natur verkommt eben nichts … Eine weitere Garnele schaffte es, sich hinter dem Filter einzuklemmen, keine Ahnung wie sie es geschafft hat. Mehrere weibliche Garnelen tragen Eier – und ich warte auf den Nachwuchs!
Mehr zum Becken hier.

Aq2 – Schneckenfestival auf Futtertablette – und eine Garnele kommt nicht ran ;)
Aq2 – Garnele im Grünen!
Aq2 – Bemooste Wurzel, ein beliebter Ausguck und Futterplatz …

Aq3 Ich halte den kurzflossigen roten KaFi nun einzeln in einem verkrauteten 25 Liter Becken, er ist zwar vielleicht etwas weniger schön als der Schleierschwanzkafi, aber weitaus cleverer, wendiger und aktiver, >_< Einige Schnecken leisten ihm in diesem neuen Daheim Gesellschaft.

Aq3 – Das neue Aquarium, noch ohne Fisch
Aq3 – Ein lustiges Fisch-Gesichtchen, nicht?! (1)
Aq3 – Kurzflossiger KaFi im neuen Daheim (2)

Freitag, 24. Mai 2013

Leben (mit dem) Tod

Leben die Toten von den Lebenden?
Kurz flog mir dieser Satz durch den Kopf, der etwas seltsam anmuten mag. Ich kann das Ganze noch nicht ganz fassen, es ist mehr ein Brainstorming, das ich aus einem inneren Bedürfnis heraus festhalten möchte. Es sind eher Samhain-Gedanken, Allerseelennotizen – doch das Wetter ist auch danach!

  • Die Verstorbenen leben durch unsere Erinnerung weiter. Wir halten sie gewissermassen lebendig. Manchmal auch in etwas schauriger Weise;
  • Manche Hinterbliebenen können nicht loslassen, wagen das eigene Leben nicht (mehr) – und bauen aus den Erinnerungen gewissermassen Luftschlösser in denen sie dann leben. Ich kann es verstehen, für mich ist es nicht der richtige Weg. Aber ich weiss nicht, was wäre, würde ich eine ganz grosse Liebe verlieren. Wobei, verliert sich Liebe überhaupt?!
  • Sterbende, alte und kranke Menschen können durchaus "zehren", dies meine ich nicht wertend. Ich habe es schon zweimal erlebt, dass mich jemand während seines Sterbens fast mitnahm, obwohl ich nicht körperlich anwesend war. Und ich habe erlebt, wie fordernd es ist, jemanden zu betreuen der hochbetagt ist, wenn ich auch nur die Gesellschafterin und Gärtnerin war
  • Memento mori. Den Toten gedenken – aber auch der eigenen Sterblichkeit. Thema vieler alter Stillleben. Vanitas. Alles ist eitel und vergänglich. Füllhörner neben Aas. Granatäpfel und Motten. Kleine Denk.Mäler. Das ist aus der Mode gekommen. Vor allem das mit der Sterblichkeit … Ich denke selber auch nicht besonders gerne daran, beobachte das Älterwerden, vorallem meines Körpers, mit Skepsis. Bin wohl in dieser Angelegenheit doch ein Kind meiner Zeit …
  • Ich glaube nicht, dass Selbstmord der "schlechtere Tod" ist und "weiteres Leiden nach dem Tod" nach sich zieht, wie manche behaupten. Ich glaube an den freien Willen. Auch wenn ich erfahren habe, wie bitter es schmeckt, trauernd, mit leeren Händen und vielen Fragen zurückzubleiben.
  • Ich glaube, man kann Streit und Schwieriges auch noch nach dem Tod eines Menschen mit diesem klären und ausdiskutieren, ich glaube dazu braucht es nur die Bereitschaft, sich diesem Weg und der Seele des anderen zu öffnen
  • es ist noch einiges Weitere in mir, für das ich gerade noch keine Bilder finde, bin auch langsam etwas müde … und meine Frage aus dem Titel kann ich auch nicht beantworten, …
In manchen Kulturen darf der Name des Verstorbenen niemals wieder erwähnt werden. Fort ist fort! Doch ich glaube es gibt mehr Kulturen, in denen die Erinnerung und sogar die Verehrung der Ahnen gelebt wird: Einige Kulturen pflegen die Tradition, die Toten ganz nahe zu behalten, aufzubahren, einzubalsamieren oder im Lehmboden unter der Hütte zu vergraben (wenn ich mich recht erinnere ) … Andernorts werden Ahnenschreine betreut und das Andenken an die Verstorbenen wird so bewahrt. So gehört bei einem Teil meiner Verwandtschaft (im Schwäbischen) der Gang auf den Friedhof – Giessen, Gärtnern, Gedenken – zum alltäglichen Leben.

Ich pflege eine Mischung aus alle dem, betreibe aber keinerlei regelmässigen Kult. Meine eigenen lieben Toten bewahre ich in der Erinnerung, zünde ab und zu eine Kerze an, wenn mir danach ist. Ich brauche keinen Friedhof, um ihnen nage zu sein. Ich sinniere auch über weniger geschätzte verstorbene Menschen nach, versuche zu erahnen, welches wohl ihr Lebensmotto war, warum sie wurden wer sie waren. Allgemein fühle ich mich der Seele eines verstorbenen Menschen an seinem Lebens- und Wirkungsort nahe – oder bei einer Tätigkeit, die Erinnerungen auslöst, gemeinsam Erlebtes widerspiegelt. Ein Lied, ein Satz …eine Blume – vieles verbindet sich zu etwas Gemeinsamem.

Allgemein widerstrebt es mir, meine Meinung starr zu halten oder mich selbst an einem Ritual oder einem bestimmten Glauben festzumachen – und das betrifft auch den Tod und die Toten. Beschäftigen tut es mich immer wieder, vorallem wenn ich an den Selbstmord meines Bruders denke. Die Erinnerung verblasst nach und nach, die Fragen sind nach wie vor da. Doch ich lebe damit, es gehört zu meinem Kosmos, hat seinen Platz dort. Warum auch immer. Manche Fragen mag ich nicht mehr stellen, weil ich gar keine Antwort (mehr) haben möchte.

Memento mori. Gedenken.
Carpe diem. Das Leben auskosten.

Donnerstag, 23. Mai 2013

Arbeit ist einfach so?!

Nachdem ich mir heute morgen selber die Durchhalteparole ausgegeben hatte, zweifle ich inzwischen, ob das weiterhin sinnvoll ist. Heute wurde ich von einer Kundin am Telefon in nettem Ton massiv unter Druck gesetzt, die einen Auftrag innert Minuten erledigt haben wollte. (Nicht zum ersten Mal).

Ich war gerade an einem anderen, ebenfalls wichtigen, Auftrag. Ich mochte und konnte einfach nicht mehr und brach in Tränen aus. Klärte das dann mit der oberen Etage und hatte dann mehr Zeit für den Auftrag. Ansonsten kam ich mir eher abgespeist vor. Man flüchtetet sich ins Seichte.

Im Grossen und Ganzen sieht das Arbeitsleben heute aus: Alles muss "zeitnah" erledigt sein – alle stehen ständig unter Strom, werden getrieben, geben ihr Möglichstes und sollen immer und allzeit bereit stehen und möglichst auch noch erreichbar sein. Sowas ist krank. Und macht krank. Gerade deshalb hatte ich diese massiven Ängste, war besorgt, was den Einstieg ins Berufs- und Arbeitsleben anbelangt. Weil ich weiss, dass ich nur ein gewisses Mass an Druck ertragen kann.

Ich beobachte einige Menschen, bei denen das Arbeitsleben keinen Stress auslöst. Die auch immer gut ausgeruht aussehen. Ihr Geheimnis kenne ich nicht. Vielleicht können sie einfach besser mit solchen Situationen umgehen?!

Mir jedenfalls verleidet der Umgang mit gewissen Kunden völlig und löst nur noch Hektik aus. Immer wieder gibt es Diskussionen und/oder Terminengpässe. Bitte sofort dies und sofort das! Was auch mit mangelnder Planung auf der anderen Seite des Telefons zu tun hat.

O-ton eines Freundes: Das Arbeitsleben ist heute einfach so …
Und ich mag das nicht hinnehmen.

Mein Job: Es kommt mir grade fast so vor, als würde ich eine destruktive Liebesbeziehung schönreden. Ich mache meine Arbeit gerne, aber die Nebengeräusche übertönen derzeit alles und verursachen bei mir Ratlosigkeit und dadurch Angst.

Bevor ich mich eventuell erneut ins Abenteuer Stellensuche stürze, muss ich einiges klären. Damit ich nicht vom Regen in die Traufe komme. Auch eine Befürchtung von mir.


Irgendwo im Zwischenland

Liebe Leute

Es geht mir gut. Ab und zu möcht ich jammern, aber verklemms mir dann doch. Bei der Arbeits ist es hart und ich komme fast täglich an meine Grenzen, es gibt viel zu tun und oft muss ich schnelle Entscheidungen treffen. Mein Kollege ist krank, ich glaube er ist einfach erschöpft, weil er sich überarbeitet hat und er immer für alle und alles die Anlaufstelle ist. Ich bin froh, denn hat er jetzt etwas Zeit für sich. Anders kann er das scheinbar nicht …

Ich frage mich oft, warum ich mir diesen Job antue, und trotzdem ziehe ich es seit einem Jahr durch, weil ich merke, wie es mich stählt, wie ich klarer werde und deutlicher. Das hat mmir bis jetzt gefehlt. Ich merke, wie mein Selbstvertrauen wächst, indem ich mich täglichen diesen Herausforderungen und meinen Ängsten stelle. Ich bin keine, die aufs Maul hockt aber auch nicht ständig am Rebellieren.

Mir ist bewusst, dass ich das, diese Arbeit in diesem Tempo, so nicht ewig durchziehen kann. Andererseits darbt die grafische Branche seit längerem – und ich bin froh, dass ich eine Arbeit gefunden habe, bei der wengistens der Umgangston und die Arbeitszeit stimmt. Andere haben da weniger Glück. Von Anfang an habe ich betreffend meines Werdegangs mit offenen Karten gespielt und auch nie die volle Arbeitszeit angestrebt, weil ich weiss, dass das zu viel für mich ist. Das habe ich auch so kommuniziert. Ich fing mit 50% an und steigerte mich auf 70% eines vollen Pensums. Später, im Herbst habe ich den Bescheid bekommen, dass ich Anspruch auf eine Viertelsrente habe.

Mein Chef hat schon etwas leer geschluckt, als ich ihm das sagte, wenigstens schien mir das so. Aber wie gesagt, habe ich nichts Wichtiges verheimlicht und leiste jeden Tag gute Arbeit. So arbeite ich meine 70% und beziehe zusätzlich eine kleine Rente.

-

Drückt mir die Daumen, dafür, dass ich nach und nach entdecke, wo ich hin will … Beruflich und auch sonst. Ich glaube es wird immer besser, mein Leben. Obwohl ich oft erschöpft bin, geht mir der Lebensmut nicht aus. Ich brauche diese Herausforderungen, da ich sonst nur gegen mich selber kämpfen würde.

-

Bin gespannt wies weitergeht.

Freitag, 17. Mai 2013

Bin kurz mal weg

Ich tauche jetzt zur Erholung mal ein paar Tage ab …
47° 39′ 33.65″ N
8° 51′ 34.09″ E

Obwohl das Abtauchen bei _der_ Wetterprognose auch sprichwörtlich werden könnte. *seuzf* ;)

So long …

Donnerstag, 16. Mai 2013

Coal mine rereloaded ...

o_O

Wer immer alles schön brav macht, gehorcht, nicht hinterfragt, sich nie gegen etwas oder jemanden auflehnt … ist entweder glücklich und zufrieden zu nennen oder wird sich, falls nicht so veranlagt zum Zufriedensein –  sich über kurz oder lang von der Arbeit und oder von anderen ausgesaugt fühlen.

Wer sich auflehnt, Gegebenes hinterfragt, sich offen oder heimlich aufregt, alles hinterfragt, nach Gerechtigkeit verlangt – wird dagegen entweder entlassen oder über kurz oder lang von der eigenen Wut aufgefressen

Ich mache meine Beobachtungen im Arbeitsleben und bin egoistisch genug, nicht unterzugehen. Irgendwie vermisse ich den naiven und etwas treuherzigen Menschen, der ich mal war, noch kurzem, noch vor einem Jahr. Ich habe das dickere Fell, das ich mir nie wachsen lassen wollte, doch noch bekommen …

. . .

Vielleicht wirds, wenn durchgekaut, verdaut und dann gesch.. – mal ein Kabarettprogramm …
Stoff dafür sammle ich täglich. In der Realsatire namens "Arbeit".

>_<


Freitag, 10. Mai 2013

Schön melancholisch

A Single Man gesehen, vor Stunden, und dieser Film wirkt nach. Starke Präsenz von Colin Firth … Soviel Wahres drin verpackt. Übers Trauern. Nichtmehrlebenwollen. Die Liebe. Den Schmerz. Das Weiterleben. Das Sterben. Stilvoll überhöhte Bilder und doch derbe nah am Leben.