Mittwoch, 31. Dezember 2014

Dienstag, 30. Dezember 2014

Raus aus dem Loch - rein in ein neues Jahr!

Gerade "Echte Frauen haben Kurven" auf DVD angesehen. Und mir dabei gedacht: Mit dieser Gradlinigkeit von Ana möchte ich zukünftig auch durchs Leben gehen!

Die Segel sind gesetzt, auf in ein neues, unverbrauchtes Jahr ...

Montag, 22. Dezember 2014

4 Stunden Schlaf

.. letzte Nacht. Scheinbar ging es anderen ähnlich. Wo frau sich umhört klingts ganz danach.

Freitag, 19. Dezember 2014

Erwachsen und doch kindlich

In meinen eignen Augen habe ich die Krise relativ gut gemeistert. Und ich bin froh, geht es mir wieder besser. Trotzdem weiss ich, es ist noch nicht vorbei. Weil das Leben immer neue Herausforderungen mit sich bringt und weil die Nerven immer noch etwas zittern. Was mir ebenfalls zu schaffen macht, ist, dass ich mich trotzdem für mich schäme, obwohl ich erkenne, dass ich persönlich einen Schritt weitergekommen bin.

Die Scham rührt daher, dass ich die (vermutete) Aussensicht nicht komplett ausblenden kann. Arbeitskollegen, Chef. - - - Jetzt hat sie wieder gefehlt - - - Jetzt musste ich wieder für zwei arbeiten - - - ... und was da sonst noch an Gedanken sein mag. Ich bin nicht mehr im geschützten Umfeld eines Sozialbetriebes, ich bin in der freien Wirtschaft. Wenn ich nicht da bin, macht jemand anderes meine Arbeit, muss sie machen, weil sie oft tagesaktuell getan werden muss. Das ist mir nicht recht und ich vermeide es, wenn möglich. Aber ich musste einfach einen Stopp einlegen, ich wollte nicht "auf offener Strecke" zusammenklappen.

Meine Befindlichkeit nimmt noch zuviel Raum ein, auch an meinem Arbeitsplatz. Ich rede zu oft darüber, wie es mir geht. Rede allgemein gerne. Trage das Herz oft auf der Zunge. Ich brauche soviel Aufmerksamkeit, Kommunikation, Anerkennung und Sicherheit. Und dann halte ich inne, merke ich unversehens, dass ich zwar kein Kind mehr bin, mich aber immer noch fremd fühle in dieser Welt der "Erwachsenen", und dann werde ich ernst.

Zu ernst, werde schweigsam - - - und dann gehts wieder abwärts. Da braucht es einfach noch viel mehr Zeit bis einiges heilen kann. Und ich brauche die Geduld und die Liebe zu mir selber, all dies gelassener zu nehmen und mich nicht für mein So-Sein zu schämen, sondern einfach ganz mich selbst zu sein ... ohne Scham.

Nach der Krise

Heute war ich wieder bei der Arbeit. Gestern Abend hab ich stundenlang mit meinem Freund über die Dinge geredet, die mich im Arbeitsleben belasten. Er hat mir bestätigt, aber auch gemeint, dass ich mich an manche Unstimmigkeiten und Irritationen einfach gewöhnen muss. Weil das Arbeitsleben heute eben so sei. Ich hasse es, das zu hören - und weiss doch, dass es leider wahr ist. Scheinbar muss ich wirklich lernen, einiges weniger ernst zu nehmen, mich weniger aufzuregen. Huh ...

Ich weiss, dass ich härtere Bandagen brauche, mehr an mir abperlen lassen muss, mich besser abgrenzen muss, es scheint mir aber sooo schwer. Da spielt auch mein Handicap rein; eine gewisse traumatische Vorbelastung, ein paar Gene ..

Es entsteht ein latenter Alarmzustand in den ich komme, wenn ich von Ereignissen überwältigt werde, auch wenn diese gar nichts mit mir direkt zu tun haben. Es ist wie ein feines Beben in meinem Nervensystem, wenn dieses lange genug anhält, wird es immer stärker und ich werde buchstäblich zerrüttet. Diese enorme Müdigkeit manchmal, die stammt von diesen vielen kleinen Alarmbeben in meinem System, hunderte Fehlalarme gehen auf einen echten Alarm. Das zermürbt. Dazu kommt die anstrengende Saison vor Jahresende, die immer besonders viele Arbeiten mit sich bringt, die termingerecht ausgeführt sein wollen.

Längere Zeit hab ich jetzt vieles für mich behalten, da ich eh immer nur das Gleiche zu erzählen hatte und nicht dauernd meinen Frust bei meinem Freund abladen wollte. Darüber hat er gelächelt, mich fest gedrückt, als ich es ihm erzählt hab. Er hat gemeint: - - - Das bringt doch nichts, das muss doch raus, ich hab gemerkt, dass du komisch bist - nicht mehr die Anne, die ich kenne. - - - Das tat gut, diese Nähe zu spüren, dieses Verständnis - und nach einigen Tränen konnte ich auch wieder freier atmen, der grosse Druck war plötzlich weg, der auf meiner Brust lag. Heute morgen ging ich mit etwas wackligen Beinen zur Arbeit. Ich wusste, ich muss wieder hin und ich will auch hin. Die Zeit der hinter mir abgerissenen Brücken und der Scherbenhaufen ist vorbei, das passt nicht mehr zu mir.

Es geht weiter. Weil ich es so will. Ich bin nicht am Ziel, auch nicht nah dran, aber der Weg entsteht bekanntlich beim Gehen ..

Donnerstag, 18. Dezember 2014

8 Regeln für den totalen Stillstand in Unternehmen




Satz des Tages

Im Rahmen meiner Möglichkeiten bin ich begeistert.



stammt von Herrn Ackerbau ..

Zwei wissen es besser als ich (oder Knock-Out für den Verstand)

Erst wars am Sonntag Schlappheit, am Montag übergangsweise eine Übelkeit, dann am Dienstag eine Migräne - und jetzt komme ich morgens nicht mehr aus dem Bett. Denn ich mag nicht mehr. Nee. Seit Dienstagabend hänge ich nun in den Seilen. Es ist deutlich zu spüren, dass dies keine "Phase" mehr ist, sondern dass Körper und Psyche sich untereinander kurzgeschlossen haben, und sich weigern, ihren Dienst zu versehen und mich weiter durchzuschleppen. Es tut dir nicht gut, weiterzumachen. Ändere etwas! Befreie dich! Mach Schluss! Meinen sie. Und sie kennen sich aus ... sind vom Fach.

Mein Nichtmehrweiterwollen habe ich jetzt einfach zu lange niedergehalten. Dann haben mich der Körper und die Psyche schachmatt gesetzt. Schon länger habe ich gemerkt, dass ich so nicht weitermachen kann, aber ich habe durchgehalten, habe mich in meine Arbeitssituation geschickt, so wie viele andere auch. Man muss eben. Punkt.

Ich nun so lange daran rumgedacht, so lange daran rumgegrübelt, bis die schlaueren Teile von mir, mich von den Beinen geholt haben, aufgrund der widersprüchlichen Empfindungen und Gedanken. Was willst du denn nun? Entscheide dich und handle endlich!!! Oder wir streiken .. Und da ich aus dem Karrussell nicht ausgestiegen bin, haben sie eben für mich gehandelt.

- - -


PS. Ein paar Stunden später.. Ich merke, dass da sehr wohl ein Boden unter meinen Füssen ist und mich diese meine Füsse auch tragen. Ich bin nicht mehr das hilflos winselnde Etwas von damals sondern ich bin eine erwachsene Frau. Eine Frau die ihren Weg geht, auch wenn sie sich manchmal fragt, ob er nicht etwas leichter zu gehen sein könnte. Und die dann doch wieder froh ist, dass er immer etwas weniger schwer zu gehen ist. Im Vergleich.

(19/20/2014 Dieser Text wurde nachträglich von mir gekürzt und zusammengefasst, es muss nicht alles im Netz zu finden sein)


Mittwoch, 10. Dezember 2014

Wasserwelten (29)

Keine Panik wegen "Plagegeistern" im Aquarium!

Bis jetzt habe ich, ausser mit Wasseraufbereitern und Dünger, noch nie mit "Chemie" im Aquarium hantiert. Wenn ich in Aquaristik-Foren lese, staune ich immer wieder, wie schnell irgendwelche chemischen Keulen eingesetzt werden! Mir ist das zutiefst zuwider. Ich habe nichts gegen Schnecken eingesetzt, nichts gegen Algen, nichts gegen Planarien, nichts gegen Scheibenwürmer, nichts gegen Schneckenegel.*

Bei den fetthinterlegten Titeln und/oder den (leicht) andersfarbigen Textabschnitten handelt es sich jeweils um Links, ich weiss nicht, ob das genügend sichtbar ist.

Die Schnecken habe ich entweder abgesammelt - oder durch moderates Fischefüttern in den Griff bekommen - und ausserdem haben mich die Wasserschnecken überhaupt erst zur Aquaristik gebracht! Geplant war ja in den Anfängen des Hobbys nur ein Triopsbecken. Mit den gekauften Pflanzen (Vallisnerien und Cabomba) kamen zwei Turmdeckelschnecken ins Spiel .. Und damit begann alles!

Die Algen (Grün- und Rotalgen) leben nach wie vor, sie werden im 64er von Otos, Schnecken, und Amanogarnelen abgeweidet. Ich habe immer wieder beobachtet, wie sich mit Dauer der Beleuchtung, Anzahl der Fische und Menge der Fütterung auch die Algenmenge- und Arten verändert. Die Algen stehen also "unter Beobachtung", aber Panik bricht bei mir deswegen nicht aus. Die Grünalgen entferne ich zur Zeit mechanisch. Bei den Rotalgen sehe ich einen Zusammenhang mit dem eisenhaltigen Dünger (Info aus dem Web); seit ich mit diesem Dünger dünge, sind meine Pflanzen schön grün, aber es konnte sich auch eine feste Kolonie Pinselalgen entwickeln.

Blaualgen (Caynobakterien) wohnen momentan vor allem im 45-Liter-Becken, ich weiss auch, wie die feste Blaualgenkolonie entstehen konnte: Futterreste im Bodengrund und Einfall von direktem Tageslicht genau an diesen Stellen. Meinen Fischen schadeten sie offenbar nicht. Die vielbeschriebene furchtbare Gestanksentwicklung blieb ebenfalls aus. Das Becken werde ich früher oder später neu aufsetzen - und schwarzes Papier (auf der Aquarienscheibe) als Lichtschutz für den Bodengrund verwenden. Im 64-Liter-Becken habe ich ebenfalls eine solche Kiesblende für den Bodengrund gebastelt, da auch hier (in den Wintermonaten) direkter Lichteinfall vorkommt.

Die Scheibenwürmer sind schon lange verschwunden, ich glaube sie wurden zu Fischfutter ... Zwischendurch hat es wieder welche. Werden gerne gefressen!

Ebenso wie die Planarien. Denn ich sehe sie nur noch selten. Mir ist aufgefallen, dass die Guppys diese durchaus auch mal als Snack zu sich nehmen. Die wurmartige Bewegung dieser Tiere löst bei den Guppys sofort den Beutetrieb aus. Die Planarien vermehren sich nicht nur durch zu viele Futterresten, wie allgemein behauptet wird, sondern vermehren sich auch in Becken mit anderen organischen Abbauprodukten (von Laub und Holz-Wurzeln, etc) prächtig. Allerdinge halten bei mir Schnecken, Garnelen und Otos den Boden frei von Futterresten und anderen organischen Resten, daher denke ich, dass die Planarien so weniger Futter haben.

Tiere vor denen es mich wirklich gruselt ... Die Schneckenegel habe ich alle von Hand abgesammelt, und da die Posthornschnecken sich nun munter vermehren, kann es höchstens nur noch einige wenige haben. Ein Tier das sich ganz seltsam anfühlt; wie geriffeltes Hartgummi oder ein festes Silikon! Obwohl ich nicht heikel bin; diese Tiere finde ich optisch und haptisch furchbar .. Jedes wird sofort gekillt.. (Sorry ihr Schneckenegel.. auch ich bin fehlbar).

In einigen meiner Becken halten sich Formen von kleinen Krebschen auf; Muschelkrebse oder eine Art andere "Wasserflöhe", ich lasse diese natürlich leben.

Einmal hatte ich sogar einen wandelnden Schleimpilz im Aquarium! Ich sah ein fächerförmiges, gitterartiges Lebewesen. Dass es so etwas wie ein Pilz sein könnte, war mir klar. Als ich mal wieder ins Becken schaute - war ES ganz wo anders!! ES hatte sich definitiv bewegt .....  ... das war eine wirkliche Begegnung der anderen Art! Töten oder bekämpfen, das kam mir nicht in den Sinn. Irgendwann war er (sie?) es einfach wieder weg .. Sehr geheimnisvoll - und auch schön! Scheinbar eine einzellige Lebensform die weder zu den Tieren noch zu den Pflanzen oder zu den Pilzen gehört.

* Stimmt nicht mehr, da ich nun auch einmal Ichthyo hatte (eingeschleppt mit neuen Fischen, hatte ich vorher noch nie) und mit einem Medikament mit dem klassischen Inhaltsstoff Malachitgrün behandelt habe, gilt das nicht mehr. Allerdings habe ich die Fische in einem uneingerichteten Quarantänebecken behandelt.

Heilung Vol.3 --- Kränkung

Zu den bisherigen Folgen zum Thema "Heilung"
(klick auf die jeweiilge Nr der Folge)

Vol. 1 // Mein Weg aus der Depression
Vol. 2 // Religion, Spiritualität, Anderen helfen

Ich habe beschlossen, den Titel "Heilung" für verschiedenste Themen zu nutzen, die im engeren Sinn mit Heilung und Gesundung zu tun haben. Vielleicht wirds mit den Titeln etwas kompliziert, dafür ist es schön ordentlich *g*

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Kränkung

In letzter Zeit habe ich mir vor allem über das Thema "Kränkung" Gedanken gemacht, da ich viel Gelegenheit hatte, es live an mir selbst und auch an anderen zu beobachten. Also wird dies hier quasi ein Bericht meiner "Feldforschungen" ;)
Für die Definition verweise ich ausser Haus. Kränkung braucht einen Empfänger und die Bereitschaft des Empfängers, etwas als Kränkung zu nehmen. Einen Absender braucht es meiner Meinung nach nicht unbedingt.

Dauerhafte Kränkung (wie entsteht sie?)
Ist jemand in frühen Jahren oder auch später einmal massiv in seinem Selbstwert gekränkt worden, dann bleibt oft etwas zurück. Ich kenne ein Kind, dem die Lehrer einst nicht glaubten, das niedergehalten wurde, durch ein Schulsystem, das ihm nicht gerecht wurde. Dieses Kind ist heute in Wirklichkeit eine 63 Jahre alte Frau .. und ich sehe manchmal immer noch ein wütendes Kind vor mir. Die nehmen mich nicht ernst! Ich werde von denen verarscht! Ich kann nicht so wie ich gerne möchte!

Selber
.. habe ich die Erfahrung jahrelangen Mobbings (durch andere Schüler während meiner Schulzeit) hinter mir. Seit den ersten Schuljahren bis in die Oberstufe setzt sich eine nahtlose Reihe von Missachtungen fort. Heute kann ich gelassen darauf zurückblicken. Zeitweise machte es mir ziemlich viel kaputt im Leben. Bis heute fühle ich mich in Menschengruppen unwohl, zu denen ich eine Beziehung aufbauen sollte (zB Arbeitskollegen im Pausenraum). Es löst Stress bei mir aus. Zudem, wenn eine Gruppe von Menschen hinter mir lacht, habe ich schnell den Eindruck, dass die sowieso über mich lachen. Es wird immer besser, die Panik ist weg: Ich schätze mich selber wert. Dadurch fühle ich mich sicherer und werde auch nicht mehr zu ewigen Zielscheibe.

Mit der Zeit .. 
Ich glaube, es muss dann nicht mal mehr ein Absender da sein und auch keine Absicht. Es reicht erst einmal die Erfahrung, zu einem gewissen Zeitpunkt oder auch mehrmals keinen Respekt für das eigene Selbst bekommen zu haben. Sich entwürdigt gefühlt zu haben. Nicht wahrgenommen zu werden. Daraus kann mit der Zeit eine Bereitschaft werden, (sowieso) (von allen) (immer) gekränkt, nicht ernst genommen, ausgelacht, nicht angehört zu werden.

Was daraus wird
Das Ganze wird zum Selbstläufer, denn die Haltung der gekränkten Menschen ruft andere auf den Plan, denen es sogar Freude macht, diesen zu kränken oder zu mobben. Jahrelang ging ich aufgrund meiner Mobbinggeschichte geduckt durchs Leben, immer auf dem Sprung. Eine Art Verfolgungswahn könnte mans dann nennen. Wobei die Verfolgung zur Realität wird, Fiesheiten gehen oft den Weg des geringsten Widerstandes. Und wie einfach ist es, jemanden zu missachten, der schon damit rechnet, missachtet zu werden! Als Gekränkte wurde ich auch selber zur Kränkerin, vom Opfer zu Täterin, in dem ich mich über andere lustig gemacht habe. Das stärkt zwar kurzzeitig, aber man schädigt immer zwei damit, sich selber und den Menschen, den man heruntersetzt ..

Eine Haltung entsteht
Ist ja klar. Immer ich. Ich werde sowieso nie ernst genommen. Mit mir kann man es ja machen. Unabsichtliche Kränkung durch andere wird als grobe Absicht wahrgenommen. Ein liebevoller Scherz unter Kollegen wird als heftiges Mobbing empfunden. Eine Absage für einen Anlass, den man zusammen besuchen wollte, bringt den anderen zum tagelangen Schmollen ... das lässt sich beliebig und immer heftiger ergänzen. Aus einer Kränkung heraus wird auch "gerne" gemordet. Du verlässt mich? Also töte ich dich.

Woher kommt es?
Es mag einmal diese eine Ur-Ursache, einen Gesichtsverlust, oder auch mehrere gegeben haben, doch die ist/sind längst "verjährt", das Gekränktsein ist Alltag, Gewohnheit und Haltung geworden = Realität. Und wenn ich nun noch den Gedanken in den Raum stelle, dass dies auch inkarnationsübergreifend möglich ist, tun sich ganz neue Welten auf .. Manche Menschen kommen dann sozusagen schon gekränkt auf die Welt ... Wies ururanfänglich anfing, das weiss ich natürlich auch nicht ... aber ist wert, dass man sich Gedanken darüber macht: Wo kränke ich evtl andere und welche Kränkungen kann ich klären, respektive welche schleppe ich wie einen abgeliebten zerschlissenen Teddybären mit mir mit?



(...) Ich weiss, ich bin mit dem Thema noch nicht "durch", aber ich schliesse es für heute hier mal ab (...)

Achja, und das Gegenteil von Kränkung ist übrigens Gesundung ;)


Donnerstag, 4. Dezember 2014

Freundschaften - und unter Menschen sein

Freundschaft, ja -- aber ...
Je besser es mir geht, desto schwieriger finde ich sie, die Freundschaften. Weil es mir heute gut geht, habe ich viel weniger Zeit als früher, denn jetzt gehe ich Arbeiten. --- Ich bin echt kritisch geworden, mit wem ich wann meine Zeit verbringe. Ich "sortiere" viel mehr als früher, gebe mehr acht auf mich. Weil ich weniger freie Zeit und Musse habe, mich besser kenne. Das Arbeitsleben ist ein aufreibender täglicher Ringkampf. Da brauch ich nicht noch zusätzliche Belastung in der Freizeit..

Es gibt so ein paar Eigenheiten und Dinge, die mich in Freundschaften besonders stören, das sind:

  • Menschen die zu hektisch sind, zuviel auf einmal los haben, bei denen jedes Treffen noch irgend eine zusätzliche Action beinhalten sollte/muss (etwas angucken gehen, gemeinsam irgend einen Anlass/Event besuchen, mehrere andere Leute kommen ebenfalls etc.), werden mir definitiv zu anstrengend. Da passe ich gut auf, dass es mir wirklich in den Kram passt, mich zu verabreden.
  • Menschen, die sich nicht auch einmal von selber dazu aufraffen, ein Treffen zu vereinbaren, bei denen melde ich mich nicht mehr. Dadurch sind einige Kontakte komplett eingeschlafen. Bei manchen tuts weh, bei anderen weniger.
  • Menschen mit (für mich) zu ideologischen Vorstellungen (was zB Politik, Ernährung, Lebensführung etc. betrifft) nerven mich schwerst. Ich finde sie viel zu anstrengend. Zum Glück sinds manchmal nur vorübergehende Phasen. (Seeehr wahrscheinlich habe ich die selber auch ;)
  • Menschen die mich mit ihrer Jammerei und ihren Wehwehchen nur belasten, meide ich grossräumig, so es geht. Meistens stecken sie nicht nur akut in einer Krise, sondern es ist mehr so eine Dauerkrise. (Zu dieser Sorte gehört ich einst selber, zum Glück ist das vorbei!!).

Bei aller "Sortiererei" merke ich, wie wenig _ wirklich enge_ soziale Kontakte ich eigentlich habe. Und wie kritisch ich bin, wie schnell mir jemand auf den Geist geht. Im Sinne von "störe mir nur ja meine Kreise nicht". Wobei es mir wichtig ist, dass ich einem Menschen auch vertrauen kann. Und die Menschen im engsten Kreis, denen vertraue ich. Das war nicht immer so, doch ich habe es gelernt.

Es gibt für mich ein paar Tricks:

  • Ich achte zuerst auf mich. Wenn es mir zuviel ist, sage ich auch etwas bereits Vereinbartes wieder ab. Weil ich erst mich selbst wieder ins Lot bringen muss. Ich plane Treffen möglichst im Voraus und lasse davor und danach immer genug freie Zeit im Kalender, in denen ich keine fixen Dinge los habe.
  • Ich achte darauf, dass das Treffen möglichst nicht zu starken Eventcharakter bekommt, vor allem wenn man sich vor allem auch über Persönliches und Gefühlsdinge austauschen will oder jemand von beiden sich in einer akuten Krise befindet, dazu brauche ich eine stabile und möglichst geräuscharme Umgebung und Situation. Nicht zu viele Sinnesreize auf einmal.
  • Gute Ausreden und taktisches Vorgehen können manchmal nicht schaden ;) Gut zu sich zu schauen, das braucht manchmal ziemliches Durchsetzungsvermögen und psychologisches Feingefühl. Nicht alle mögen es hören, wenn einem etwas "zuviel" ist (zB ein zu lautes Restaurant*), schnell entsteht der Eindruck, man weiche im Leben allem aus und sei einfach zuuu sensibel. Was bei mir definitiv nicht so ist, ich stelle mich täglich meinem Leben, gehe auch an und über meine Grenzen, teste aus was geht und komme weiter. Aber ich muss mir nicht alles antun, was als "Normal" gilt. Manches tut mir einfach nicht gut, und dazu stehe ich inzwischen!
  • Essen. Ganz wichtig! Entweder bin ich satt wenn ich zum Treffen komme, habe Proviant dabei oder wir Essen/Kochen gemeinsam etwas. Hungrig gehts bei mir gar nicht und unterzuckert darf ich auf keinen Fall sein, sonst gerate ich schnell auf eine total schiefe Bahn.
  • Wärme. Sobald mir kalt ist, gehts mir psychisch schlechter. Daher habe ich immer ein Halstuch/einen Schal/ein Plaid und Arm-/Beinstulpen dabei. Zudem habe ich immer wärmende Chai-Teebeutel (Gewürztees) im Gepäck.*
  • Schatten. Lange in der prallen Sonne sitzen oder wandern geht gar nicht.*
  • Wenn mir jemand etwas sehr Emotionales / Belastendes erzählt, dann besser auf einem Spaziergang, so es sich einrichten lässt! Bewegung baut bei mir zuverlässig einen Teil der entstehenden Spannung ab.
  • Nicht zu viel Neues auf einmal. Das gilt auch für neue Menschen und Anlässe für Feste etc.
  • Sollte das Treffen länger gehen, ziehe ich eine Übernachtung in Betracht. Durch den menschlichen Kontakt "durchlässig" geworden, bin ich nicht mehr gerne unterwegs. Vor allem nicht Nachts.
  • ... to be continued ...

Langer Rede kurzer Sinn
Wenn ich meine Mitte verliere kann ich selber schnell zu einem Ekelpaket und hypochondrischen Jammerlappen werden. Dass ich selber _auch_ anstrengend bin, anstrengend sein kann, ist mir zu Genüge bewusst. Ich kenne mich. Aber viele Menschen kennen sich selber schlecht. Das ist leider so. Daher muss ICH also auf MICH aufpassen. Das kann ich und das tue ich. Doch es ist auch gut, selber _noch_ etwas gelassener zu werden. Allgemein und auch insbesondere was menschliche Eigenschaften und Eigenarten (alias Macken) anbelangt .. Denn eigentlich mag ich Menschen, bin sogar inzwischen gerne unter ihnen und auch gerne selber ein Mensch - sie sind nur manchmal so furchtbar anstrengend .. also übe ich. Ommmmmm ----

Achja - und Freundschaft heisst für mich, man meint es ernst miteinander, man geht aufeinander ein, man bemüht sich umeinander und zwar beidseitig.

Und wenn das nicht gegeben ist, nicht gegenseitig gelebt wird, dann ist es keine Freundschaft sondern allerhöchstens eine Bekanntschaft.

- - -

*Zu diesem Teil mit der hohen Empfindsamkeit alias Hochsensibilität (und dem "Kleinkindkörper" der fordert wie ein Baby; Wärme, Nahrung, Entspannung, Ruhe ...) gibts auch gute Bücher. zB "Zart besaitet" von Georg Parlow.