Donnerstag, 30. Juli 2015

Über Ernährung -- Meine 50 Cts

Bei Journelle habe ich einen schlauen Artikel über die Clean-Food-Welle gelesen, den ich hiermit teilen möchte. Es sind für mich sehr wichtige Gedanken dabei, zB dass es heute beim Essen auch ums Funktionieren als Mensch geht: „Nimm das Weißbrot, Du Luder“ oder als das Essen dreckig wurde 

Schlichte Dankbarkeit fürs Genügend-zu-Essen-haben -- das vermisse ich -- und den Genuss. Scheinbar spielt beides heute keine grosse Rolle mehr.

Das _richtige_ Essen ist jetzt die neue Religion.

Ein gesundes Mass, Genuss, Dankbarkeit. Das ist das, was mir in dieser Ernährungs-Diskussion fehlt. Es geht heute zu sehr um die Extreme.

Die Funktionalität, die "richtige Nahrung", der Nährwert der Nahrung, wieviel Fett, wieviele Kohlenhydrate, die korrekte Zubereitung -- das ist viel wichtiger geworden. Es braucht immer exlusivere und hippere Zubereitungen oder exotischere Zutaten. Jede neue Food-Welle bringt einen anderen Heilsweg. Das ist Food-Porn -- im negativen Sinn!

Auch Nahrungsmittel für Vegetarier, Rohköstler, Veganer werden heute um die halbe Welt geflogen. Und es ärgert mich, wenn dies ignoriert wird. Vielleicht wär es besser, mal den erhobenen Zeigefinger weguzulassen und menschlich verträglich zu bleiben. Einiges läuft in die falsche Richtung, das ist mir bewusst. Die Nutztierhaltung gehört dazu. Ich habe jedoch Respekt vor dieser gewachsenen Kultur, die gerade auch den Alpenraum sehr geprägt hat. Es ist eine Industrie daraus geworden. Dies tut mir weh. Ich blende es aus, damit ich atmen und leben kann. Das kann man Ignoranz nennen -- oder einfach meine Überlebensstrategie.

Die Welt ist komplex und technisiert geworden. Das Rad der (industriellen) Globalisierung können wir aber nicht mehr zurückdrehen. Ja, das glaube ich wirklich. Können wir da nicht einfach mal dazu stehen?

Fanatismus jeglicher Couleur stösst mich ab und wenn ich ihn bei mir selber feststelle, dann zügle ich mich. Für mich sind Hass und Zeigefinger-Moral keine Lösung für die globalen Probleme. Quasireligiöse Heilslehren machen die Welt nicht zu einem besseren Ort. Moral tut bei mir vor allem eines: Sie schlägt mir auf den Magen. Und den brauche ich, um meine Nahrung gut verdauen zu können. Ich will meinen Beitrag zu einer besseren Welt beitragen, aber ich lasse mir nichts aufzwingen. Ich habe die Weisheit nicht für mich gepachtet, aber ich leiste mir eine eigene Meinung. 

Ich will keinem exclusiven Club der Gerechten angehören -- sondern mit beiden Beinen auf der Erde stehen! Und solange ich auf diesem Planeten lebe, nehme ich das Leben anderer Lebewesen, damit ich überlebe. Warum soll ein Tierleben denn mehr wert sein als ein Pflanzenleben? Ich glaube nicht daran. Wer misst das? Geht es nicht einfach darum, dass ich etwas nehme? Was gebe ich dafür zurück? Spüre ich das, was ich zu mir nehme? Schätze ich es?

Als ich letzte Woche zwei ganze Fische im Ofen zubereitet habe (Biozucht-Doraden), war das etwas ganz Spezielles für mich. Weil mir der Wert von Nahrung wieder richtig bewusst wurde. Diese Lebewesen vor mir zu sehen, die ihr Leben gegeben haben, damit ich zu Essen habe, das hat mich berührt. Ich habe dieses Essen zelebriert und genossen. Mein Bezug zum Essen hat sich in den letzten Monaten gewandelt, ich esse bewusster. Ich geniesse es!

Mein Essen sorgfältig auszusuchen und es eben auch zu geniessen ist für mich viel wichtiger geworden, als Theorien über die Ernährung und Nachhaltigkeit zu befolgen. Mein Fleisch- und Fischkonsum hat sich von selbst reduziert durch die Grünen Smoothies.

Aber ich werde nach wie vor tierische Produkte essen. Mit gesundem Mass und vor allem mit Dankbarkeit. Ich gehe da nach meinem Gefühl. Ich will mich selber entscheiden können. Und ich schreibe auch darüber. Das sind unverfälscht meine Gedanken zum Thema. Alles andere wird sich, für mich, zeigen... Ich will mich weiterhin so ernähren, so dass ich auch zu einer auswärtigen Einladung zum Essen "Ja" sagen kann. Weil ich ein Mensch bin und gerne auch mit anderen Menschen verkehre. Das ist das was ich meine.

Dadurch, dass ich dankbar für meine Nahrung bin, würdige und schätze ich sie. Ich gebe etwas zurück. Meinen Dank. Das ist eine andere Dimension der Ernährung, die weder messbar noch erklärbar ist. Für mich aber wichtig ist:

 DANKE.

Mittwoch, 29. Juli 2015

Mehr oder Weniger


Der bewaffnete Blues (Freygang)



Seit ich eine Wiederholung einer älteren Folge von "Der Kriminalist" gesehen habe, läuft mir der gleichnamige Titelsong nach ("Bluesgewehr"). Das Lied lässt mich nicht mehr los, so gradlinig und roh.

Beim Recherchieren im Netz habe ich herausgefunden, dass das Lied "Der bewaffnete Blues" heisst und von der Bluesrock-Band Freygang stammt (im Krimi nachempfunden als "Auszeit"), einer Band die in der DDR Teil des musikalischen Untergrundes war. Davon werd ich mir sicher noch mehr anhören.

Dienstag, 28. Juli 2015

bei mir selbst

bei mir selbst
bin ich daheim

ich kenne mich
ich schätze mich
ich verzeihe mir

ich bin angekommen

Montag, 27. Juli 2015

Der Berner ist generell bedächtig ..


Als schwäbische Bernerin oder als bernische Schwäbin, je hälftig :), stell ich hier einen meiner Lieblingssketche ein ..

Der Sketch ist von 1954, es sprechen Ernst Mischler (den Berner) und Karl Steuer (den "Schwaben"). Beide sind inzwischen verstorben. Auch das Blaue Bähnli ist schon fast Geschichte ..

Bahnlinie Bern--Worb Dorf

Freitag, 24. Juli 2015

Notiz an mich selbst


Nur so als Erinnerung, damit ich kein schlechtes Gewissen habe.
Es darf mir auch dann gut gehen, wenn es anderen weniger gut geht.

Donnerstag, 23. Juli 2015

Uff, die Hitze ist erstmal vorbei


In den letzten beiden Tagen hätte ich fast aufgegeben im Büro. Jeweils um 15 Uhr war es nicht mehr erträglich (Büro unterm Dach). Mit zwei Bildschirmen vor meinem Gesicht bei über 30 Grad, da wurde mir schlecht.

Mein dauernd überhitzter interner Rechner, alias Gehirn fragte mich: "Möchten Sie das System JETZT herunterfahren?" ;) Und so fühlte es sich kreislaufmässig auch an: kurz vor dem Systemabsturz.


Und jetzt ist es zum Glück wieder erträglich mit der Temperatur .. Yeiiih!

Manche ..

.. haben das Herz schon auf dem rechten Fleck, sind aber vom Leben verwittert und spröde geworden.

Sonntag, 19. Juli 2015

Grüner-Smoothie-Fan über Nacht

Grünzeug, bitte! 

Schon länger meldete mir mein Körper, dass er sehr gerne mehr Grünes essen würde. Die Ernährung habe ich die letzten Jahre schleifen lassen. Sattwerden. Punkt. Es gab dann für meinen Körper grössere Mengen an Lattich (Romana-Salat). Ich hatte regelrecht Heisshunger darauf. Da ich aber rohen Salate nicht besonders gut vertrage (ich sage nur "Wind") - konnte das auch nicht die Lösung sein. Und zum Gemüsekochen bin ich abends zu müde und zu faul, ehrlich gesagt!

Mein Lebensgefährte begann etwas im April mit dem Mixen von Grünen Smoothies. Er hat ein Buch darüber gelesen, ebenso das Buch "Darm mit Charme" von Giulia Enders - und wollte das mit diesen Smoothies mal ausprobieren. Und seither gehört er zum Fan-Club. Seine Magenprobleme (entzündete Stellen und andere Schwierigkeiten) hat er damit in den Griff bekommen - und das nach Jahrzehnten.

Diese grüne breiige Masse ekelte mich schon beim reinen Anschauen. Etwa so stelle ich mir den Mageninhalt einer Kuh vor O_O - - - UUUUhh .. Sieht gar nicht attraktiv aus!

Lecker? Hm ....
Da mein Monsieur aber dermassen davon geschwärmt hat, hab ich einfach mal die Augen zugemacht und meinen ersten Schluck davon getrunken. Und ....... es war einfach nur LECKER! Es schmeckte, als würde ich eine grüne Wiese essen und eine unglaubliche Vielfalt schmecken. Dieser Smoothie war einer mit Nüsslersalat (Feldsalat). Diesen Salat habe ich inzwischen lieber gemixt als am Stück. Besonders am zweiten Tag schmeckt der Smoothie besonders intensiv nach "Grün".

Nun .. zu meinem Geburtstag habe ich mir dann von meinem besten Monsieur einen Standmixer gewünscht und mixe seither meine eigenen Grünen Smoothies (wir wohnen nicht unter den gleichen Dach). Diese bewahre ich etwa 2 Tage im Kühlschrank auf und einen Teil nehme ich mit zur Arbeit.

Geburtstagsgeschenk vom Freund

Ohne es anzustreben beginnt sich mein Körpergewicht nach unten zu bewegen und ich fühle mich fitter. Das Prämenstruelle Syndrom ist weniger ausgeprägt und mein Zyklus beginnt sich zu normalisieren (war vorher viel zu kurz). Mein Kaffeebedarf hat sich reduziert. Kopfschmerzen haben sich reduziert, ebenso gelegentliche Schmerzen beim Schulterblatt und auch die Wetterfühligkeit wird besser.

Essen macht mir wieder mehr Freude und gemeinsames Essen mit anderen wird für mich zu einem Fest. Es ist nicht mehr dieses Gefühl von etwas-essen-müssen und nicht genau wissen was. Ich ernähre mich weder vegan noch vegetarisch und esse nach wie vor Fleisch. Eine radikale Umstellung auf Rohkost habe ich ebenfalls nicht vor. Das einzige, was ich viel weniger zu mir nehme ist Milch, ich habe schon den Eindruck, dass das einen Einfluss auf mein Hormonsystem hat. Ich esse aber nach wie vor (in kleinem Mass) Milchprodukte wie Frischkäse und Co.

Mangolastig ;)

Es ist aber schon speziell, wie sich das Hungergefühl rein durch ein paar Gläser Smoothie pro Tag zu verändern beginnt und auch die Lust auf Süsses und Fettiges abnimmt. Da meine Smoothies nicht rein Grün sind, sondern auch Früchte enthalten, habe ich bereits genug Süsses zu mir genommen, und die Lust darauf reduziert sich von selber. Die Smoothies lösen bei mir keinerlei Blähungen aus, nicht so wie der Salat.

Grüner Smoothie bei der Arbeit
Grüner Smoothie daheim ..

Es ist eine lustvolle Forschungsreise .. Ich bin gespannt, wie es weitergeht und was ich dabei noch entdecken werde!

Kräuter und Blattgemüse vom Balkon meines Freundes ..





Samstag, 18. Juli 2015

Erfrischend

Ich bin dankbar für diesen bewölkten, gewittrigen Tag. Ich mag die kühle Frische auf meiner Haut.

Freitag, 17. Juli 2015

Es muas oam a amoi was wurscht sei kenna: Martina Schwarzmann



Meine persönliche Glücksmelodie.. wenn mich etwas ärgert, 
summ ich nur das Lied vor mich hin und aus meinem verkniffenen Groll 
wird ein breites Grinsen.

Donnerstag, 9. Juli 2015

Schön unperfekt



So fühlt sich also Freisein an ..

Ich fühle mich immer freier, mich selbst zu sein. Frei zu sein, auch dann, wenn es anderen gerade nicht gut geht. Meist bin ich gut gelaunt und das gebe ich nicht mehr so einfach auf. Lange hab ich mich meiner Umgebung ständig angepasst, als wäre ich kein eigenständiges Wesen, bin mit meiner Umgebung verflossen. Ich war stets abhängig davon, wie es den Menschen um mich herum geht. Alles verfloss ineinander, ich wanderte durch Nebel, die Grenzen waren unklar. Das gehört der Vergangenheit an. 

Nach wie vor spüre ich stark und schnell, wie es anderen geht, ich fühle mit - aber ich übernehme nicht mehr die Verantwortung für sie. Ich versuche, in meiner heiteren und ruhigen Präsenz zu blieben. Das gelingt auch nicht immer. Doch wenn, dann komme ich schnell wieder zurück in den Fluss, viel schneller als je zuvor.

Jetzt, wo ich mich besser kenne und spüre, brauche ich mich auch nicht mehr ständig gegen Einflüsse zu wehren oder mich zu verschliessen. Trotz meiner Hochsensibilität. Auch an einem unruhigen Ort bleibe ich besser bei mir. Ich fühle mich geschützter und gleichzeitig offner. Ich fühle Stärke und Sicherheit. Vorher war ich ständig im Verteidigungsmodus. Es blieb trotzdem vieles an mir hängen, vor allem die negativen Emotionen anderer. Weil ich selber ständig Grenzen überschritt, aus dem Gefühl heraus, für Menschen und Situationen verantwortlich zu sein. Oder mich nicht wehrte, wenn es jemand anderer bei mir tat.

Lange habe ich in meinem Leben alles so schwer gewichtet, hab mich selber gequält und alles hinterfragt, hab mich in Grübeleien verloren und es hat mir geschadet. Probleme zu wälzen kann eine Sucht sein, ohne das man es merkt. Ein Kollege nannte das mal "Negaholismus". Das ständige Sorgen und das Grübeln erzeugt meiner Erfahrung nach eine Form von klebriger Energie, an der allerhand anderes, Beschwerendes haften bleibt, was einen dann noch zusätzlich runterzieht. Schluss damit!

Es gibt noch schlechte Tage und auch Wochen, ja, aber ich will diese möglichst rasch hinter mich bringen und nicht danach noch tage- und wochenlang darüber nachdenken, was wieder los war und warum. Es geht vorbei! Wenn ich es denn vorbeiziehen lasse ..

Ich habe beschlossen, dem Leben all das Gute abzuringen, was es her gibt: Das Glas ist dreiviertel voll.