Freitag, 24. Juni 2016

Hilfe geben, Hilfe annehmen

Hilfebrauchen, Hilfegeben. War die letzte Zeit das Thema. Einerseits war ich selber immer wieder am Limit und froh um Hilfe (im Haushalt zum Beispiel) und andererseits konnte ich selber anderen helfen. Das geschah fast abwechselnd. Was ich interessant fand und auch schön. Manchmal auch überraschend.

  • Man kann Hilfe selten 1:1 zurückgeben. Und es ist auch nicht nötig. Wenn es 1:1 zurückgefordert wird, dann ist der Helfer selber zu bedürftig. Und man kann Hilfe nicht unbedingt an diejenigen Personen zurückgeben, von denen man selber Hilfe empfangen hat. Auch wenn man das gerne möchte. Was ich aber schön finde: Wenn das Leben seinen Lauf nimmt, ist man im besten Fall mal in der einen und mal in der anderen Position. Jeder gibt das dazu, was eben geht. Kein Beitrag ist zu gering. Es gibt eigentlich immer Möglichkeiten, wenn man die Augen und das Herz offen hält.
  • Es gibt verschiedene Formen von Hilfe. Mal ist sie materiell, mal ist es moralische Unterstützung oder eine andere Form von Hilfe. Auch ein Gebet kann helfen -- und den Kreislauf der Hilfe weiterbringen. Daran glaube ich. Manchmal zünde ich einfach eine Kerze an und widme diese in stillen Gedanken einem Menschen oder einem Geschehnis. Und ich habe es immer wieder auf diese Art erfahren, dass mir Hilfe zukam. Auch in Momenten in denen ich gar nicht mehr weiterkam und plötzlich ging es wieder, wurde ich auf geheimnisvolle Weise unterstützt. Und ein paar Mal erfuhr ich später, dass jemand für mich um Hilfe gebeten hat. Wir bekommen Hilfe und Unterstützung nicht immer in der Form, in der wir sie erwarten. Die Wege der Höchsten sind unergründlich ... Das Herz offen halten, auch für ungewöhnliche Lösungen.
  • Auch wenn von mir Hilfe (ab)verlangt wird, bin ich nicht dazu genötigt, diese zu geben. Und über die Form und die "Grösse" der Hilfe bestimme ich selber. Das bin ich gerade am Lernen. Ich habe mich auch schon zurückgezogen und in der Stille für jemanden gebetet, weil alles andere zu sehr an meinen Kräften zehrte. Es gibt Momente und Situationen, da kann ich nur ein Stossgebet beisteuern, weil ich mich zum anderweitigen Helfen nicht im Stande sehe

... es gäbe noch einiges dazu zu schreiben, was mich auch noch beschäftigt ist, aber für heute ist das für mich ausreichend.

4 Kommentare:

  1. So schön und treffend formuliert, liebe Anne. "Nur" ein Gebet- dabei ist das oft soviel mehr, man sendet soviel positive Energien; für andere zu bitten kann einen mächtigen Kreislauf in Gang bringen. Das ist so wertvoll...

    Liebe Grüsse
    Clara

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  2. Hi, ja wie passend! Hatte letztens dazu ähnliche Gedanken...weil ich mal helfen durfte und das gern aus meiner Fülle heraus tat, ohne Bedürftigkeit oder Coabhängigkeit, es war schön, hat Spaß gemacht...
    Ich denke, dass das Universum schon für Ausgleich sorgt, was Hilfe geben/nehmen betrifft.
    Schönes Wochenende Dir!! ;)

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  3. Ich frage mich gerade: Warum ist es schwierig um Hilfe zu bitten, wenn man doch selbst gern gibt?

    Liebe Grüße und einen schönen Sonntag
    wünscht dir Ulrike

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  4. Nur Hilfe von oben wirkt, durch andere Leute.

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