Sonntag, 23. Juli 2017

Zum Eigenen finden (Gedanken dazu)

Was will ich in meinem Leben haben? Da habe ich noch einige Fragezeichen.

Denn ich weiss mehr darüber, was ich NICHT will. Etwas ablehnen, das kann ich.
FÜR etwas zu sein, ist finde ich weitaus anspruchsvoller und auch ungewohnter ...

Es ist einfacher, alles hinzuschmeissen und mit was/wem anderem oder woanders vorne anzufangen, oder immer einen Kontrakurs zu fahren, als bei mir selber anzufangen und eingefahrene bestehende Strukturen zu verändern.

Alles. Und. Das. JETZT! Ob es um Freundschaften und Beziehungen geht, um Arbeit, Freizeit, Urlaub oder etwas anderes. Heute herrscht so eine Instant-Kultur. Dem mag ich mich nicht anschliessen. Lebensgewohnheiten zu verändern, Wünsche zu realisieren, zum Eigenen zu finden, das braucht nach meiner Erfahrung: Kraft, Konsequenz, Mut und Zeeeeeeeeit. Das ist nicht "instant" lösbar. Somit brauche ich auch einiges an Geduld. Da muss ich mich auch immer wieder an der Nase nehmen ... 

Mein Leben darf inzwischen als GANZES wachsen. Dafür habe ich mich vor 14 Jahren entschieden. Danach wurde ich ziemlich durchgerüttelt, aber ich habe auch vieles endlich sortieren können. 

Ich habe mir geschworen, dass ich nie niemals zu den Menschen gehören werde, die für unerfüllte Lebenswünsche immer jemanden anderes verantwortlich machen. Da habe ich mehrere sehr abschreckende Beispiele erlebt, wie das dann ausschaut. «Ich konnte nicht, weil XYZ ...». «Mein Mann/meine Eltern/die Gesellschaft ist schuld ...».

Und dann immer diese Bitterkeit, dieser Groll und diese Verzweiflung dahinter. Und natürlich die Selbstgerechtigkeit, weil ja immer andere Schuld sind, nie man selber. Die ganze vorhandene Energie wird ins Negative und in den Widerstand gelenkt.

Was kann ich selber für mich tun? Im Rahmen meiner Kräfte? Welche Grenzen sind in meinem Kopf und welches sind die Grenzen, die ich (zumindest in diesem Moment) respektieren muss?



Meine Erkenntnis heute: Ich will keine Flucht- und Suchstrukturen mehr. Danach hatte ich noch jedes Mal den Blues -- und reichlich Trümmer zum Aufräumen.

Alte Träume vom Aussteigerleben kommen hoch, vom unkonventionellen, freien Leben. Diese Vision hatte ich schon als Kind. Am wohlsten fühlte ich mich, wenn ich ohne Struktur und nach meinen eigenen Regeln leben konnte. Am liebsten schnappte ich mir einen Hund und zog in der Natur herum, stundenlang. Dieses Gefühl von Freiheit und Verbindung mit der Natur hat sich mir eingepägt und ich sehne mich danach. Aus dem Leben einer Taugenichts ;)

Mir geht es so, dass ich gerade schneller wachse, als ich mein Leben umstellen kann. Da ist ein Druck vorhanden, weil der nötige Raum in meinem Leben gerade noch nicht da ist. Mir die Vision zur Umsetzung fehlt. Neues tut sich auf, behutsam. Weil ich mich mental auf die Veränderung einstelle. Dazu stehe, dass sich meine Bedürfnisse verändern.



Es gibt für mich in jedem Moment die Möglichkeit, mich für das eigene Leben zu entscheiden und den eigenen Weg. Ja, zu sagen zu dem, was sowieso da ist.

Wie das konkret aussehen mag, ist eher zweitrangig. Wünsche können überprüft, umgebaut und neu ausgerichtet werden. Schrittweise ausprobieren was geht, das kann man. Und daran glaube ich.

Manchmal ist man nur zu verbohrt, weil man den Eindruck hat, dass es genau auf diese oder jene Weise gehen muss! So verbohrt, dass man andere Möglichkeiten für sich ausschliesst und übersieht.


Es ist möglich. Wenn ich diesen Gedanken denke, komme ich weiter.


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