Samstag, 26. Oktober 2019

Kleinste Gärten (20)

Es pilzt allüberall


Weil der treue Herr Ackerbau immer wieder auf die Kleinsten Gärten hinweist, will ich doch auch mal wieder ein paar aufschalten.


Einige kleine Gärten haben sich nun angesammelt. Hier die Pilzedition. Bitteschön!


Das Arbeitsleben beutelt mich ziemlich und ich finde es schwer, das in Worte zu fassen. Nur ein Teil stammt dabei aus meiner 'Mache'. An diesem bin ich dran.





Alles etwas wirr und chaotisch. Nicht einfach zu klären. So schreibe ich lieber nichts, statt mich und die Situation lange zu erklären oder zuviel aufzuschreiben, was nicht ins www gehört.


Das Schöne kommt etwas zu kurz und mir ist es bewusst. Und da gehören auch die Kleinsten Gärten dazu. So wende ich mich nun bewusst wieder den Wundern in meinem Leben zu.


Von den Pilzen und mit den Pilzen kann man lernen, dass klein manchmal wirklich OHO! ist. Und der Schein trügen kann. Sie bewohnen eine Zwischenwelt und wissen einiges darüber.

Und etwas so vergängliches wie ein Schwamm trägt Macht in sich. Gift, Nahrungsquelle. Schönheit und Heilung, Zauberkraft.

Die Schwämme sind auch ein Sinnbild dafür, dass das Grösste und Wesentliche für unsere Augen oft nicht sichtbar ist oder sich eben nicht offen-sichtlich zeigt, so wie sich das Mycel der Pilze im Boden oder im Holz verbirgt. Und das dennoch die treibende Kraft hinter dem Geschehen ist ...

Samstag, 21. September 2019

Urlaubsauftakt

Nun habe ich eine Woche Urlaub. Da sieht das Leben gleich etwas anders aus. Ich sitze im Zug nach Zürich und höre Musik. 'Life's good' von Flogging Molly läuft. Ich mag die Facetten in diesem Lied.

Dass das Leben mit ein paar mentalen Handicaps einfach anders aussieht wurde mir wieder recht bewusst. Letzte Woche hatte ich eine Krise. Weil ich mich bei der Arbeit unter Druck gesetzt und manipuliert fühlte. Das hat ein paar Sicherungen durchbrennen lassen. Panik. Eine schlaflose Nacht danach und einen halben Tag Zuhause, bis ich mich wieder gesammelt hatte.

Ja, da gibt es ein paar kritische Punkte und Auslöser, auf die reagiere ich. Aber ich will mich nicht darauf reduzieren lassen. Auch von mir selber nicht. Das ist der Unterschied. Ich bleibe bei meinen Stärken. So lange und so gut es geht.

Ich sehe mich selber als stark. Und ich verbringe meine Zeit nicht mehr damit, stundenlang in die Schatten zu starren. Und so komme ich schneller zurück nach diesen Tauchern.

Und nun ist Urlaubszeit ...

Sonntag, 11. August 2019

Aareschwimmen Kurs

Der Aarekurs war gut. Ich weiss nun mehr über die Sicherheit beim Schwimmen im Fluss. In den Neoprenanzug reinzukommen, war fast der härteste Teil ;) -- sowie das gezielte Anschwimmen eines bestimmten Punktes den der Guide angab. Dazu brauchts Übung und Kraft sowie Technik. Ein paar beherzte und schnelle Schwimmzüge sind nötig, um so vorwärts zu kommen. Dieser Sprint liegt mir nicht, die Kondition beim Schwimmen fehlt mir (noch). Da komme ich schnell ausser Puste!



Das Schwimmen im Anzug und mit Schwimmweste war echt gewöhnungsbedürftig. Der Neopren macht ziemlich Gewicht und der Auftrieb der Weste hemmt das Schwimmen. Am Ende des Kurses war ich müde.

Mit Schwimmschuhen; Rettungsweste und Neopren

Am Schluss sind wir (wer wollte) noch durch wildes Wasser zwischen den Brückenpfeilern der Tiefenaubrücke geschwommen inkl Umkehren im Widerwasser und Raufklettern auf den Sockel des Pfeilers. Mit Schwimmweste und einem Rettungsschwimmer in der Nähe kann man das schon wagen. Ansich bin ich ja ein ängstlicher Mensch und neige nicht zum Draufgängertum. Doch die Freude am Schwimmen und Lernen im freien Wasser ist viel grösser.


Unter der Tiefenaubrücke



Samstag, 3. August 2019

Aareschwimmen



Zum Glück geht es mir dieses Wochenende besser als das letzte. Ich bin dankbar dafür.

Heute Nachmittag werde ich an einen Fluss-Schwimmkurs gehen. Da lerne ich, wie ich sicherer werde in der Aare. Sie ist schon mächtig in ihrer Strömung. Ich möchte mehr lernen über den Fluss. Denn im Fluss Schwimmen zu gehen, ist das Grösste für mich im Sommer. Wasser ist ja ganz allgemein "meins".

Meistens ist es das Schwimmen im Fluss am Mittag das Highlight meiner Tage unter der Woche. An den kälteren Tagen mit weniger Sonne (und kühlerem Wasser) kommt aber selten jemand von meinen Arbeitskollegen mit. Erst fand ich das schade.

Inzwischen geniesse es an diesen Solo-Tagen sehr. Erst hat es Überwindung gebraucht, alleine zu gehen. In diesen doch recht schnell fliessenden kühlen Fluss zu steigen ist jedesmal eine Mutprobe. Ein Grenzgang der gut tut.

Ich spüre die Natur viel klarer, wenn ich alleine bin, es ist ein bewussteres Erleben. Das prickelnde Gefühl, mit dem ich wieder zurück ins Büro gehe, macht mich lebendig und glücklich. Wacher als mit Kaffee fühle ich mich dann!

Solange wie ich die Kälte des Wassers ertrage, steige ich dieses Jahr noch in die Aare. Die Strecken werden sicher kürzer werden mit der Zeit, mal schauen ... ich freu mich jedesmal.

Sonntag, 28. Juli 2019

Starkes gibts auch

Ich hab zuvieles zu lange mit mir rumgetragen. Das hat mich gedrückt. Das Aufschreiben hat mir geholfen. Nun kann ich wieder dem Guten in meinem Leben zuwenden, das natürlich auch da ist. Ich fühle mich wieder lebendiger und dankbar. Die Prozesse sind intensiv, doch sie sind dynamisch und ich spüre eine Fortentwicklung und Veränderung. Es geht voran, trotz allen Widrigkeiten. Und ich werde geliebt, auch wenn ich es nicht immer glauben und fühlen kann.

Schwachstellen und Vorwärtsgehen (Therapie)

(Werbung wegen Verlinkung zu Youtube, nichtkommerziell)

Es kommt gerade vieles hoch und das ist schwer auszuhalten. An den Wochenenden in ich oft im Ausnahmezustand. Allerdings empfinde ich es nicht als durchwegs schlimm. Es ist vielmehr ein Potpourri an verschiedensten Emotionen und es kostet Kraft, da durchzugehen. Nicht unbedingt das, was man sich an einem Wochende wünscht, wo Zeit und Raum wäre, sich zu erholen.

Manches Subtile, was ich verdrängt habe, kommt ins Bewusstsein. Meine grösste Angst ist, nicht gesehen zu werden. Oder dass was ich zu geben habe (Beruf, Beziehungen, Freundschaften), einfach nicht reicht. Ich merke, wie sich die Extreme in mir mildern, die Selbstzweifel bleiben mir treu. Und ich bin nicht die einzige in der Familienhistorie, die damit zu tun hat.

Seit Anfang Juni gehe ich wieder zu einem Homöopathen, nachdem ich mit meinem schwankenden Selbstwert und Angstzuständen (sowie Schlafstörungen) wieder dermassen zu ringen habe, dass ich Hilfe brauchte. Und es lässt sich vielversprechend an, es gibt einen Anstoss, dass wieder Bewegung in meine Resignation hineinkommt.

Darüber reden allein (seit Oktober wieder Psychotherapie), bringt es nicht. Es vermag Klarheit zu bringen, doch die Emotionen lindern, kann es nicht.  Ich bin bereit, genauer hinzusehen und woran es dann oft hapert, ist, mir in diesen Momentan liebevoll zu begegnen. Die neue Therapeutin ist empathisch und hört auch zu. Ich fühle mich erkannt als die, die ich bin. Mit meinen starken und schwachen Seiten.

Die vorherige Therapeutin konnte irgendwie nicht so recht mit mir, das habe ich gespürt. Wenn ich zurückschaue, hab ich mich auch nicht richtig gesehen gefühlt. Auf meine Ängste im Beruf hat sie lapidar geantwortet, dass dies allen Berufsanfängern so geht. Das war als Aufmunterung gemeint, war aber gar kein Trost. Mag sein, aber bei mir sind sie immer noch da, auch nach mehr als 7 Jahren. Schliesslich hat sie das Therapieverhältnis beendet, weil sie meinte, dass es mir gut genug gehe und sie sich um Leute kümmern wollte, die ernsthafte psychiatrische Probleme haben. Der Wortlaut war nicht genau der, aber darauf lief es hinaus. Heute denke ich mir: Was zur Hölle?!

Das Gute daran war, dass ich nicht mehr dort hingehe. Es war ein nötiger Bruch. Aber es hat mich auch soweit verunsichert, dass ich von Psychiatern genug hatte. Meine Hausärztin hat mich wunderbar begleitet. Die Allgemeinärzte erlebe ich _manchmal_ als dem Menschen zugewandter als die Fachspezialisten. Das ist an sich schräg.

Danach hab ich mich 6 Jahre ohne psychotherapeutische Hilfe durchgebracht. Wie sehr mich dieses Abspeisen verunsichert hat, merke ich erst jetzt, mit der neuen Therapeutin. Weil es hier ganz anders ist und sie mir gesagt hat, sie würde nie ein Therapieverhältnis von sich aus beenden!

Vieles an Emotionen ist noch ans Leistungsdenken und an ein Gefühl des Unwertseins gekoppelt und davon kann ich mich nur langsam lösen. Das Zuweniggutsein ... ich kenne es schon so lange. Wieviel davon werde ich in meinem Leben ablegen können?

Und mich hat es berührt, als mir mein Bruder dieses Lied von John Mayer als Link gesendet hat, ich habe es nun unzählige Male gehört und es bedeutet mir viel. Wahre Worte, wahre Fragen und doch ist auch was Erlösendes in diesem Lied, weil es anderen ebenfalls so geht und ich einen Bezug finde.




Samstag, 27. Juli 2019

Berufsleben

7 Jahre, 3 Monate.

Ich spiele nicht in einer andren Liga. Es ist eine andere Sportart. Mich jeden Tag meinen Ängsten zu stellen ist meine Herausforderung. Den bewertenden Gedanken in meinem Kopf weniger Gewicht zu geben, ich stelle mich dieser Aufgabe. Die tauchen auch Abends und am Wochenende auf. Und manchmal versinke ich bis über beide Ohren darin.

Es gibt in meinem Leben eigentlich keinen Tag komplett ohne Angst oder irgendeine Besorgnis. Wie ich damit umgehe, ändert sich langsam. Meine Geschichte kann ich nicht ändern. Aber den Umgang mit mir selber. Es braucht viel Zeit und Geduld.

Ich weiss, dass manche denken, ich mach es mir zu einfach oder ich könnte mich mehr einsetzen. Ja. Ich hab den Perfektionismus abgelegt. Weil ich es musste. Von meinen inneren Prozessen haben diese Menschen keine Ahnung. An manchen Tagen ist es eine Leistung für mich, nicht schreiend oder heulend aus dem Büro zu laufen. That's it. Das ist meine ganz eigene Leistungsshow.

Und während andere neben der Arbeit noch ein Studium absolvieren, mach ich eben meine Selbstwert-Arbeiten und halte mich möglichst emotional stabil. Mache meine eigenen Hausaufgaben. Suche Therapeuten auf, die mir weiterhelfen. Gehe Schwimmen, oder tue anderes, was mir gut tut. Momentan kostet es mich immer noch viel Kraft, das Arbeitsleben. Und da bin ich unterwegs. Es ist schon viel besser geworden. Die Herausforderung wurden aber auch grösser!

Da es mehr Luft gibt, wird auch Weiterbildung wieder möglich. Im August werde ich zwei Kurse machen die mir beruflich was bringen.

Eine Zusatzausbildung wäre schön, aber ich sehe momentan davon ab. Die mentale Kraft und die Kondition fehlen mir, das durchzustehen.

Mit dem fernen Mann bin ich weiter gekommen bei meiner mentalen Einstellung. Am Anfang hab ich seine Sprüche gehasst. Go with the flow. Don't beat yourself up. Be nice to yourself. Und so weiter. Erst nach und nach hab ich verstanden und es das annehmen lernen. Und er hat mir auch davon erzählt, wie gut er es selber kennt, das Leben mit der Angst.

Es hilft mir immens, dass er in einem ähnlichen Feld gearbeitet hat wie ich und daher die Strukturen versteht.

Ich will handeln statt nur zu Träumen.

Statt den grossen Traum zu leben, den ich nicht habe, will ich einen praktikablen Weg finden, meine finanzielle Existenz zu sichern und dabei das Leben zu geniessen. Kleine Träume leben. Erreichbare Ziele setzen. Das ist mein Weg.

Sonntag, 19. Mai 2019

Boden gefunden

Es geht wieder besser. Im Nachgang liest es sich immer sehr dramatisch. Den Text lasse ich  stehen. Es ist das, was in diesem Moment in mir abgeht. Wie es sich emotional anfühlt. Und in diesem Augenblick war es nur schlimm. Zum Glück bin ich wieder zurück.

Samstag, 18. Mai 2019

Wochend-Aufräumarbeiten

Zwischendurch hab ich wirklich den Eindruck, reif für die Klinik oder mehr Therapie zu sein. Durch die Woche schleppe ich mich mit 'Augen zu und durch' aka 'Arbeiten'. Sobald der Druck von der Arbeitswoche weg ist, gehts mir schlechter.

Ich erlebe Krisen, in einer Art, wie ich sie nie hatte. Alles wechselt sich rapide ab. Ein heftiges Auf und Ab im Fünfminutentakt. Zwischen Glück und Elend hin und her. Ich spüre Stärke und ich spüre Schwäche, beides deutlichst, innere Aufruhr, fühle mich Abgekämpft. Beängstigendes mentales Kasperletheater aus Ängsten und Selbstabwertung. Heute hat mir erst die Einnahme von Bachblüten wieder mehr Halt gegeben. Diese nützen mir. Habs zu lang vergessen gehabt, sie zu nehmen.

Heute hatte ich einige Klarheitsmomente, was genau mich so stresst. Plötzlich hatte ich es! Da gab es einen Vorfall bei der Arbeit diese Woche, der mich sehr empört hat. Jemand war recht dreist, von dem ich es nicht erwartet hab. Das war Druck aus einer Ecke, aus der ich ihn nicht erwartet habe. Es war nur ein Detail, aber mir wurde mein Handlangerstatus (und der meines Teams) schön vor Augen geführt.

Dieses Regierenmüssen auf Kundenwünsche setzt mir zu. Alle unsere Kunden sind kleine Könige -- und manche nutzen das (aus).

Die Empörung hab ich runtergewürgt. Die Arbeit musste ich nicht machen, es hat sich herausgestellt, dass die Kundin eigentlich wusste, dass es ihr Job ist. Wir das gar nicht machen können. Aber sie wurde von ihrer Chefin angestiftet, das Ganze uns unterzuschieben. Nett. Wo bei uns grade alles überläuft.

Bei mir kommt gerade viel alter Scheiss hoch. Und Momente wie dieser lösen es aus. Ich drücke es weg. Aber es ploppt eben wieder hoch.

Zuvorkommend wie ich bin, will ich alles recht machen. Doch wenn alle gleichzeitig Plärren und 'Hier, ich zuerst' Schreien, dann ist bei mir Land unter. Das kann niemand leisten.

Über die Jahre habe ich mir angewöhnt, den Stress wegzudrücken und halt zu machen was geht. Die Auslöser bleiben natürlich. Und das Reagieren darauf auch.

Nicht bei allem gelingt mir, es ordentlich aufzufangen, die Nerven sind schon lange angespannt. Und nun ... ist es eine echte Zitterpartie geworden.

Die Mechanismen werden mir klarer. 'Verstanden' ist halt nicht gleich 'Umgesetzt'. Es braucht Geduld und viel Selbstliebe. Ich setz mich auf meine Art durch. Aufgeben und ins Schneckenhaus zurück, will ich nicht mehr. Es gibt auf dieser Welt auch Platz für mich. Weil ich es wert bin. Einfach weil es mich gibt. Ich bin da. Und ich bleibe da.

Freitag, 17. Mai 2019

Szenen und Träume (1)

Vor einigen Wochen waren meine Träume sehr wirr und chaotisch, am Morgen erinnerte ich mich nicht mehr daran, ausser an die Wirrnis. Es war eine destruktive Zeit mit Selbstvorwürfen und Unwertgefühlen, ich hatte keinen Zugang mehr zu meinen Ressourcen. Taubheit. Innerer Druck und Trauer und Wut.

Nun habe ich interessante Träume, in denen ich meinen eigenen Weg finde. Oder alte Widersacher in die Flucht schlage. Neue Dinge sehe.

Wegdrücken von Emotionen ist nur eine kurzfristige Lösung. Einiges kommt hoch und es zeigt sich in Bildern und Szenen. Die untenstehende Szene hab ich geträumt, werde es aber nicht weiter kommentieren. Es geht nicht um mich. Aber ich war dabei.

Der Blick mit dem sie ihn ansah, sprach Bände. Ein Blick voller Verachtung und Enttäuschung. Er hingegen schaute sie seitlich an und mit schuldbewusster und leidvoller Miene, die direkte Konfrontation vermeidend. Ihm war bewusst, dass sein reines Dasein und sein Sosein ausreichte, um sie zu enttäuschen, dass eigentlich nichts mehr zu retten war. Sie waren schlicht nicht füreinander gemacht. Und konnten sich auch nicht weiter entgegenkommen.

Freitag, 19. April 2019

Kein Kommentieren mehr möglich?!

Egal welche Einstellung ich wähle, ich kann auf anderen Blogger-Blogs nicht mehr Kommentieren. Die Kommentare verschwinden im Nichts. Zudem sehe ich mein Blog Icon nicht mehr auf der Einstellung "Google Konto". Hat jemand einen Tipp?


Durchgehende Pferde und Mut

Du bist eine starke Frau, das heisst aber nicht, dass du jeden Tag kämpfen musst! 

Das sagt ein Freund zu mir. Oh, wie wahr. Je gewandter ich mich durchs Leben bewege, desto mehr fordere ich auch von mir. Das wird mir nach und nach bewusst. Und manchmal komme ich rein dadurch an ein Limit, dass ich zu viel auf mich nehme.

Ich stolpere über meine gefühlten Grenzen, denke darüber nach, zweifel wieder an mir und meinem Können. Ich stelle mich in Frage, fühle mich wertlos. Ab da gehts rasch abwärts.

Der Druck steigt und der innere Wahnsinn kocht hoch. Wie ein führerloser Zug rast mein Geist dahin und ich kann ihn nicht mehr bremsen. Jede Menge Energie geht wieder ins Kämpfen und ins Verweifeltsein und in Gefühlsausbrüche.

Die alten Muster der Angst zu durchbrechen braucht so viel mehr Zeit und Geduld. Und Selbstannahme. Mich stressen nun mal Situationen, auf die andere vielleicht mit einem Schulterzucken reagieren _können_. Und das erarbeite ich mir erst. Seit Jahren.

Entgegen allen Motivationssprüchen ist es nicht einfach dadurch getan, dass man sich 'mental einstellt'. Es geht um viel mehr als das. Einmal reicht nicht. Auf jeden Fall nicht bei mir.

Die Ausrichtung erfolgt nach und nach. Und es ist nötig, mir selber die nötige Autorität entgegenzubringen. Liebevoll und bestimmt mich einzumitten, die Ängste ernst zu nehmen, aber nicht auf sie zu zählen. Der Schattenreigen ist immer beeindruckend. Aber da will ich nicht mehr hin.

Einem Pferd, das durchgeht, sind Kalendersprüche herzlich egal. Allein das Entkommen zählt. Die eigene Haut zu retten. Flucht.

Ich arbeite daran, mich selber anders wahrzunehmen und mehr in meiner Stärke zu leben. Es ist Arbeit. Kalendersprüche sind schön, aber die eigene Stärke zu leben, dazu gehört viel mehr!

Sonntag, 24. März 2019

Mein spiritueller Weg

Je älter ich werde, desto mehr Mühe habe ich mit den Religionen. Ich glaube an eine höchste Macht, ich spreche oft zu ihr, versuche meine Wege auf sie hin auszurichten auf meine Weise.

Doch glauben an den einen Weg und an eine der Lehren die den Weg weisen (wollen) schaffe ich nicht. Mein Geist strebt darüber hinaus. Die Wege scheinen mir alle fehleranfällig und menschengemacht oder zu dogmatisch. Ich kann nicht daran glauben. Nicht an eine Lehre.

Kürzlich sass ich in einem Restaurant und hörte zwei jüngere Christen zusammen reden. Fazit war, dass alle Menschen, die nicht ans Evangelium glauben, ja per se verloren sind. Gott wäre ja schliesslich blöde, auch diese zu noch erretten, die nicht auf dem richtigen Pfad sind. Also müssten so viele Menschen wie möglich bekehrt werden. Wenn Gott die Ungläubigen erretten würde, dann würde ja der Glauben keinen Sinn machen. Eine Allversöhnung für alle gäbe es nicht (Erlösung und Wiedervereinigung mit Gott am Ende der Zeit).

Einiges weitere kam dann noch dazu in der Diskussion, ich weiss es nicht mehr im Detail. Sie waren sich ihrere Sache sehr sicher. Mir hats die Haare zu Berge gestellt. Ich wusste wieder, warum ich mich anders orientiert habe nach meiner Zeit in christlichen Kreisen. Und auch in den esoterischen. Zu eng die Zäune. Zu wild mein Geist.

Diskutieren werde ich nicht, das hab ich aufgegeben... es kostet mich zu viel Kraft und schlussendlich muss ich niemanden überzeugen oder korrigieren. Doch es gibt mir zu denken. Ich weiss, es sind religiöse Extreme, die sich hier zeigen.

Für mich sind es weltferne Lehren, die Grenzen ziehen und Menschen ausschliessen und trennen. Genauso wie es sie auch bei anderen Glaubensformen gibt.

Mir kommt es oft so vor wie eine rationale Managementlehre bei der säuberlich alles in ein Schema gefasst werden kann. Gut und falsch ist messbar und alles kann rationell begründet werden.

Liebe und Versöhnung, wahre Kommunion und Kommunikation mit Gott ist nur für Eingeweihte möglich die dem richtigen Pfad bis zu Ende folgen und die immer der Herde folgen und nicht aufmucken.

Ich habe keine allgemeingültigen Antworten. Sondern einfach einen spirituellen Weg, dem ich persönlich folgen kann. Mit Beten komme ich besser durchs Leben. Türen gehen auf und Herzen. Ich werde sanfter und offener.

In der evangelisch-reformierten Kirche bin ich ein zahlendes Mitglied und ich besuche selten Gottesdienste. Für mich ist das gerade der Umgang, den ich mit der Institution Kirche pflege. Christlich erzogen und bibelfest .. und doch kirchenfern. Weil ich mich dort nicht daheim fühle.

Die Botschaften der Religion mit der ich aufgewachsen bin, trage ich in mir, ich setze mich damit auseinander. Im Aussen zeige ich sie weniger, nicht in religiöser Form. Weil ich meine Überlegungen und Erfahrungen nicht als "rein christlich" erfahre oder anderen überstülpen will. Manchmal ziehe ich Kraft aus einem hinduistischen Mantra und manchmal singe ich einen Choral. Ich fühle mich wohl damit und nicht mehr als Ketzerin.

Gott ist und bleibt für mich unfassbar und unerklärbar. Aber erfahrbar. Ich kann dieser Macht begegenen, mit offenem Herzen, wenn ich mich nach innen wende oder in Kommunikation mit anderen Wesen trete.

Für mich ist Gott allüberall. Jenseits davon, mit meinem Geist erfasst zu werden. Zu stark und zu gross. Doch ich bin ein Teil des Ganzen. Gott erfährt sich selber in der Schöpfung und ist ewig. Und ich glaube an die Allversöhnung: Liebe.

Samstag, 23. März 2019

Kleinste Gärten (19)

Meer und Berge

Beim diesjährigen Kanarenurlaub auf Teneriffa bin ich auf diese zwei Wunderwelten gestossen. So ähnlich und doch so verschieden!

Bild links: An den Gezeitentümpeln hab ich viel Zeit mit Gucken und Fotografieren verbracht. Hier die tollen gelben Algen (?) und die kleine Schnecke die aber ein Einsiedlerkrebs ist.

Bild rechts: Bei einer geführten Wanderung im Teno-Gebirge hab ich die zahlreichen Flechten und Moose bestaunt. Und ob all dem Staunen und Knipsen meine Wandergruppe verloren ... den Anschluss zum Glück nach Rennen und Suchen verschwitzt später wieder gefunden!

Solche Wunderwelten lassen mich eben die Zeit vergessen ....

Samstag, 2. Februar 2019

Danach und neue Wege

Wieder auf ruhigeren Wegen unterwegs. Die Kräfte kommen auch wieder zurück. Dass mein Vater nicht mehr da ist, hab ich nun auch langsam realisiert.

Das hat seine Zeit gebraucht, ist es doch so schnell gegangen. Am Abend noch seine Hand gehalten und am nächsten Morgen kam der Anruf, dass er gestorben ist.

Die administrative Lawine danach kam, liess schon gar keine Atempause zu. Gleichzeitig Trauern und sovieles zu erledigen. All der Kram ... Zum Glück konnten wir es aufteilen. Und Vaters Lebensgefährtin hat so vieles gemacht.

Und all die vielen Menschen, die mit uns Abschied genommen haben ... Es war schön zu sehen, wie sein Leben und seine Arbeit Kreise gezogen haben.

Aber es war auch überwältigend im guten wie im mühsamen Sinn. Keine Rückzug möglich für eine Weile. Nun komme ich wieder bei mir an. Und das fühlt sich stark an.