Sonntag, 23. Dezember 2018

Unterwegs

Die ganzen letzten Monate waren teilweise ein Gang durch die Unterwelt. Ich habe viel gebettelt, gebetet und gefleht, ich kannte mich nicht mehr aus. Und gedankt habe ich auch, es gab Gründe dafür. Einige. Und es gibt sie noch.

Verlor ich mich nun komplett oder war ich daran, ganz zu werden?

Die Trennung im Frühjahr hat mich auf mich selber zurückgeworfen. Und ich fühlte, dass es gut ist, einfach weiterzugehen. Dass es gut ist, nicht zurück zu schauen und meinen Blick nicht in den Fratzen in den Schatten zu verlieren. Wie im Märchen. Wie in der Bibel. Vertrauen. Nach Innen horchen.

So war 'vorwärts' meine Devise. Viele Tränen geweint und viele innere Kämpfe ausgefochten. Die Angst im Nacken.

Das ganze Jahr eine einzige Wandlung.

Bei Hölderlin heisst es:
"Nah ist
Und schwer zu fassen der Gott.
Wo aber Gefahr ist, wächst
Das Rettende auch."
(Aus dem Hymnus "Patmos")

Ich kenne nicht den ganzen Text, kenn mich nicht aus mit den Klassikern. Aber an dieser Passage habe ich mich gehalten. Und ich habe erfahren, dass wirklich immer ein neuer Tag kommt, auch nach der schlaflosen und dunklen Nacht.

 Ja, ich bin eine Schwärmerin und ich erlebe mein Leben auf diese Weise wie ich es beschreibe. Ich hab mich immer den Mystikern und ProphetInnen nahe gefühlt, den Freigeistern und den Narren.

Etwas neben der Spur halt. Und immer habe ich ein Auge auf die Schönheit am Wegesrand. Und so leb ich. Zwischen den Zeilen. Mit Vertrauen. Es gibt einen Grund.

So ist es eben. Und daraus nehme ich auch meine Stärke.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen