Mittwoch, 10. Dezember 2014

Wasserwelten (29)

Keine Panik wegen "Plagegeistern" im Aquarium!

Bis jetzt habe ich, ausser mit Wasseraufbereitern und Dünger, noch nie mit "Chemie" im Aquarium hantiert. Wenn ich in Aquaristik-Foren lese, staune ich immer wieder, wie schnell irgendwelche chemischen Keulen eingesetzt werden! Mir ist das zutiefst zuwider. Ich habe nichts gegen Schnecken eingesetzt, nichts gegen Algen, nichts gegen Planarien, nichts gegen Scheibenwürmer, nichts gegen Schneckenegel.*

Bei den fetthinterlegten Titeln und/oder den (leicht) andersfarbigen Textabschnitten handelt es sich jeweils um Links, ich weiss nicht, ob das genügend sichtbar ist.

Die Schnecken habe ich entweder abgesammelt - oder durch moderates Fischefüttern in den Griff bekommen - und ausserdem haben mich die Wasserschnecken überhaupt erst zur Aquaristik gebracht! Geplant war ja in den Anfängen des Hobbys nur ein Triopsbecken. Mit den gekauften Pflanzen (Vallisnerien und Cabomba) kamen zwei Turmdeckelschnecken ins Spiel .. Und damit begann alles!

Die Algen (Grün- und Rotalgen) leben nach wie vor, sie werden im 64er von Otos, Schnecken, und Amanogarnelen abgeweidet. Ich habe immer wieder beobachtet, wie sich mit Dauer der Beleuchtung, Anzahl der Fische und Menge der Fütterung auch die Algenmenge- und Arten verändert. Die Algen stehen also "unter Beobachtung", aber Panik bricht bei mir deswegen nicht aus. Die Grünalgen entferne ich zur Zeit mechanisch. Bei den Rotalgen sehe ich einen Zusammenhang mit dem eisenhaltigen Dünger (Info aus dem Web); seit ich mit diesem Dünger dünge, sind meine Pflanzen schön grün, aber es konnte sich auch eine feste Kolonie Pinselalgen entwickeln.

Blaualgen (Caynobakterien) wohnen momentan vor allem im 45-Liter-Becken, ich weiss auch, wie die feste Blaualgenkolonie entstehen konnte: Futterreste im Bodengrund und Einfall von direktem Tageslicht genau an diesen Stellen. Meinen Fischen schadeten sie offenbar nicht. Die vielbeschriebene furchtbare Gestanksentwicklung blieb ebenfalls aus. Das Becken werde ich früher oder später neu aufsetzen - und schwarzes Papier (auf der Aquarienscheibe) als Lichtschutz für den Bodengrund verwenden. Im 64-Liter-Becken habe ich ebenfalls eine solche Kiesblende für den Bodengrund gebastelt, da auch hier (in den Wintermonaten) direkter Lichteinfall vorkommt.

Die Scheibenwürmer sind schon lange verschwunden, ich glaube sie wurden zu Fischfutter ... Zwischendurch hat es wieder welche. Werden gerne gefressen!

Ebenso wie die Planarien. Denn ich sehe sie nur noch selten. Mir ist aufgefallen, dass die Guppys diese durchaus auch mal als Snack zu sich nehmen. Die wurmartige Bewegung dieser Tiere löst bei den Guppys sofort den Beutetrieb aus. Die Planarien vermehren sich nicht nur durch zu viele Futterresten, wie allgemein behauptet wird, sondern vermehren sich auch in Becken mit anderen organischen Abbauprodukten (von Laub und Holz-Wurzeln, etc) prächtig. Allerdinge halten bei mir Schnecken, Garnelen und Otos den Boden frei von Futterresten und anderen organischen Resten, daher denke ich, dass die Planarien so weniger Futter haben.

Tiere vor denen es mich wirklich gruselt ... Die Schneckenegel habe ich alle von Hand abgesammelt, und da die Posthornschnecken sich nun munter vermehren, kann es höchstens nur noch einige wenige haben. Ein Tier das sich ganz seltsam anfühlt; wie geriffeltes Hartgummi oder ein festes Silikon! Obwohl ich nicht heikel bin; diese Tiere finde ich optisch und haptisch furchbar .. Jedes wird sofort gekillt.. (Sorry ihr Schneckenegel.. auch ich bin fehlbar).

In einigen meiner Becken halten sich Formen von kleinen Krebschen auf; Muschelkrebse oder eine Art andere "Wasserflöhe", ich lasse diese natürlich leben.

Einmal hatte ich sogar einen wandelnden Schleimpilz im Aquarium! Ich sah ein fächerförmiges, gitterartiges Lebewesen. Dass es so etwas wie ein Pilz sein könnte, war mir klar. Als ich mal wieder ins Becken schaute - war ES ganz wo anders!! ES hatte sich definitiv bewegt .....  ... das war eine wirkliche Begegnung der anderen Art! Töten oder bekämpfen, das kam mir nicht in den Sinn. Irgendwann war er (sie?) es einfach wieder weg .. Sehr geheimnisvoll - und auch schön! Scheinbar eine einzellige Lebensform die weder zu den Tieren noch zu den Pflanzen oder zu den Pilzen gehört.

* Stimmt nicht mehr, da ich nun auch einmal Ichthyo hatte (eingeschleppt mit neuen Fischen, hatte ich vorher noch nie) und mit einem Medikament mit dem klassischen Inhaltsstoff Malachitgrün behandelt habe, gilt das nicht mehr. Allerdings habe ich die Fische in einem uneingerichteten Quarantänebecken behandelt.

1 Kommentar:

  1. ich stelle mir gerade vor, wie du meditierend vor deinen aquarien sitzt :-)
    ich mag das auch sehr (auswärts, hab selber keine), es verlangsamt so schön und lässt den geist wunderbar wach träumen.
    faszinierend schön auch, deine genauen beobachtungen zu lesen.

    AntwortenLöschen