Sonntag, 19. Mai 2019

Boden gefunden

Es geht wieder besser. Im Nachgang liest es sich immer sehr dramatisch. Den Text lasse ich  stehen. Es ist das, was in diesem Moment in mir abgeht. Wie es sich emotional anfühlt. Und in diesem Augenblick war es nur schlimm. Zum Glück bin ich wieder zurück.

Samstag, 18. Mai 2019

Wochend-Aufräumarbeiten

Zwischendurch hab ich wirklich den Eindruck, reif für die Klinik oder mehr Therapie zu sein. Durch die Woche schleppe ich mich mit 'Augen zu und durch' aka 'Arbeiten'. Sobald der Druck von der Arbeitswoche weg ist, gehts mir schlechter.

Ich erlebe Krisen, in einer Art, wie ich sie nie hatte. Alles wechselt sich rapide ab. Ein heftiges Auf und Ab im Fünfminutentakt. Zwischen Glück und Elend hin und her. Ich spüre Stärke und ich spüre Schwäche, beides deutlichst, innere Aufruhr, fühle mich Abgekämpft. Beängstigendes mentales Kasperletheater aus Ängsten und Selbstabwertung. Heute hat mir erst die Einnahme von Bachblüten wieder mehr Halt gegeben. Diese nützen mir. Habs zu lang vergessen gehabt, sie zu nehmen.

Heute hatte ich einige Klarheitsmomente, was genau mich so stresst. Plötzlich hatte ich es! Da gab es einen Vorfall bei der Arbeit diese Woche, der mich sehr empört hat. Jemand war recht dreist, von dem ich es nicht erwartet hab. Das war Druck aus einer Ecke, aus der ich ihn nicht erwartet habe. Es war nur ein Detail, aber mir wurde mein Handlangerstatus (und der meines Teams) schön vor Augen geführt.

Dieses Regierenmüssen auf Kundenwünsche setzt mir zu. Alle unsere Kunden sind kleine Könige -- und manche nutzen das (aus).

Die Empörung hab ich runtergewürgt. Die Arbeit musste ich nicht machen, es hat sich herausgestellt, dass die Kundin eigentlich wusste, dass es ihr Job ist. Wir das gar nicht machen können. Aber sie wurde von ihrer Chefin angestiftet, das Ganze uns unterzuschieben. Nett. Wo bei uns grade alles überläuft.

Bei mir kommt gerade viel alter Scheiss hoch. Und Momente wie dieser lösen es aus. Ich drücke es weg. Aber es ploppt eben wieder hoch.

Zuvorkommend wie ich bin, will ich alles recht machen. Doch wenn alle gleichzeitig Plärren und 'Hier, ich zuerst' Schreien, dann ist bei mir Land unter. Das kann niemand leisten.

Über die Jahre habe ich mir angewöhnt, den Stress wegzudrücken und halt zu machen was geht. Die Auslöser bleiben natürlich. Und das Reagieren darauf auch.

Nicht bei allem gelingt mir, es ordentlich aufzufangen, die Nerven sind schon lange angespannt. Und nun ... ist es eine echte Zitterpartie geworden.

Die Mechanismen werden mir klarer. 'Verstanden' ist halt nicht gleich 'Umgesetzt'. Es braucht Geduld und viel Selbstliebe. Ich setz mich auf meine Art durch. Aufgeben und ins Schneckenhaus zurück, will ich nicht mehr. Es gibt auf dieser Welt auch Platz für mich. Weil ich es wert bin. Einfach weil es mich gibt. Ich bin da. Und ich bleibe da.

Freitag, 17. Mai 2019

Szenen und Träume (1)

Vor einigen Wochen waren meine Träume sehr wirr und chaotisch, am Morgen erinnerte ich mich nicht mehr daran, ausser an die Wirrnis. Es war eine destruktive Zeit mit Selbstvorwürfen und Unwertgefühlen, ich hatte keinen Zugang mehr zu meinen Ressourcen. Taubheit. Innerer Druck und Trauer und Wut.

Nun habe ich interessante Träume, in denen ich meinen eigenen Weg finde. Oder alte Widersacher in die Flucht schlage. Neue Dinge sehe.

Wegdrücken von Emotionen ist nur eine kurzfristige Lösung. Einiges kommt hoch und es zeigt sich in Bildern und Szenen. Die untenstehende Szene hab ich geträumt, werde es aber nicht weiter kommentieren. Es geht nicht um mich. Aber ich war dabei.

Der Blick mit dem sie ihn ansah, sprach Bände. Ein Blick voller Verachtung und Enttäuschung. Er hingegen schaute sie seitlich an und mit schuldbewusster und leidvoller Miene, die direkte Konfrontation vermeidend. Ihm war bewusst, dass sein reines Dasein und sein Sosein ausreichte, um sie zu enttäuschen, dass eigentlich nichts mehr zu retten war. Sie waren schlicht nicht füreinander gemacht. Und konnten sich auch nicht weiter entgegenkommen.