Nach wie vor spüre ich stark und schnell, wie es anderen geht, ich fühle mit - aber ich übernehme nicht mehr die Verantwortung für sie. Ich versuche, in meiner heiteren und ruhigen Präsenz zu blieben. Das gelingt auch nicht immer. Doch wenn, dann komme ich schnell wieder zurück in den Fluss, viel schneller als je zuvor.
Jetzt, wo ich mich besser kenne und spüre, brauche ich mich auch nicht mehr ständig gegen Einflüsse zu wehren oder mich zu verschliessen. Trotz meiner Hochsensibilität. Auch an einem unruhigen Ort bleibe ich besser bei mir. Ich fühle mich geschützter und gleichzeitig offner. Ich fühle Stärke und Sicherheit. Vorher war ich ständig im Verteidigungsmodus. Es blieb trotzdem vieles an mir hängen, vor allem die negativen Emotionen anderer. Weil ich selber ständig Grenzen überschritt, aus dem Gefühl heraus, für Menschen und Situationen verantwortlich zu sein. Oder mich nicht wehrte, wenn es jemand anderer bei mir tat.
Lange habe ich in meinem Leben alles so schwer gewichtet, hab mich selber gequält und alles hinterfragt, hab mich in Grübeleien verloren und es hat mir geschadet. Probleme zu wälzen kann eine Sucht sein, ohne das man es merkt. Ein Kollege nannte das mal "Negaholismus". Das ständige Sorgen und das Grübeln erzeugt meiner Erfahrung nach eine Form von klebriger Energie, an der allerhand anderes, Beschwerendes haften bleibt, was einen dann noch zusätzlich runterzieht. Schluss damit!
Es gibt noch schlechte Tage und auch Wochen, ja, aber ich will diese möglichst rasch hinter mich bringen und nicht danach noch tage- und wochenlang darüber nachdenken, was wieder los war und warum. Es geht vorbei! Wenn ich es denn vorbeiziehen lasse ..
Ich habe beschlossen, dem Leben all das Gute abzuringen, was es her gibt: Das Glas ist dreiviertel voll.
Das liest sich toll, liebe Anne. Ich wünsche Dir unendlich viele wunderschöne Tage ;-)
AntwortenLöschenLg
Clara
Yes, weiter so!!! :-)) Liebe Grüße
AntwortenLöschenDas dreiviertelvolle Glas gefällt mir...