Dienstag, 1. August 2023

Eine Art Jahresrückblick im Sommer 2023

Ich hab Lust zu Schreiben, aber wo anfangen? Ein Wust aus Gedanken und Empfindungen. 

Ein so wildes Jahr war das seit letztem August. Das Abenteuer Selbstständigkeit läuft noch und es wechseln in mir die Freude und Lust am beruflichen Unterwegssein und die Existenzangst laufend. Noch nie war ich so viel unterwegs in meinem Leben und habe neue Leute kennengelernt, Kunden und andere Begegnungen. Viel Arbeit! Wenig Geld. Und den Umgang damit. Ratlos, immer wieder und doch ... es geht einfach immer weiter.

So viele "erste Male". Von Böden abschleifen bis 1t Kies bestellen. Das alles wirbelt in mir noch durcheinander und ist wenig fassbar. Die Seelenruhe spüre ich selten. Gerade erschöpft. Zum Ausruhen bin ich jetzt durch die Mattigkeit und das Ausgepowertsein angehalten. 

Ich fühle mich, als wäre ich um einiges gewachsen und müsste mich in dieser neuen Form erst zurechtfinden.

Viele Gartenarbeiten. Bäume schneiden. Nachtwache machen. Fenster reinigen. Umbauen helfen. Räumen. Logoentwurf und Design für unseren Bus gemacht und umsetzen lassen. Wohnungsumbau bei Kundin: Ich lerne Farbsysteme eines englischen Herstellers kennen, malere zum ersten Mal in meinem Leben und helfe dabei, Tapeten aufzuziehen. Unsere Website gemacht. Böden abschleifen mit Handgeräten in einem kleinen Ferienhaus im bergigen Kanton Glarus wo die Drachen wohnen. Seither weiss ich, dass Drachen heutzutage in der Kehrichtverbrennung arbeiten. Macht Sinn. 

Ich vertiefe mein Faible für diese Orte: KVAs, Grüngut-Kompostanlagen, Biogas-Anlagen, Werkhöfe, Industriegebiete/Gewerbegebiete, Deponien und andere "Unorte". 

Meine Liebe zu den Unorten hält unvermindert an. Nischen des Zufälligen, das Abfälligen (haha), von Menschenhand geschaffene Orte ohne den Auftrag schön zu sein. Nix Design. Oder Design by Zufall. ich finde das Lied, etwas böse teilweise, vom "Balkonfrühstück" von Heinz Rudolf Kunze. Die Gitarre am Schluss erinnert mich an diesen anderen Klassiker "Uneasy Rider" von Charlie Daniels, nur vage ein Zusammenhang... aber ich mag auch diesen Song.

Mal wieder an einem spirituellen Seminar dabei gewesen und Heimat gefunden. Im materiellen und nicht materiellen Sinn. Der Kurs war auf der Schwäbischen Alb. Wo ich familiäre Wurzeln habe und ich so seelische Heimat spüre, in Verbindung mit der Landschaft. Und: Der schamanische Weg gehört zu mir. Und ich gehe ihn auf meine eigene Weise jeden Tag. Im November werde ich im Allgäu nochmals an ein Seminar gehen. Ich mag leise und präsente geerdete LehrerInnen die auf Augenhöhe sind. 

An der Pride in Zürich gewesen und den Umzug mit meiner Lebenspartnerin mitgelaufen und ich hab ihn genossen. Es war mein zweites Mal und die Freude ist immer noch gross, ich fühle mich zugehörig. Andererseits ist der Kommerz unübersehbar und das Ende des Umzugs mit der Ankunft bei der Bühne und den Foodständen auf diesem Kasernenareal bizarr. Kein "Place to be". Da will ich einfach wieder weg! Nächstes Jahr ist schon in meinen Kalender eingetragen, meine beste Freundin kommt auch mit. Etwas zwiespältig das ganze, aber interessant.

Es gäbe noch mehr, aber ein ander Mal.

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