Dienstag, 12. Oktober 2010

"nachhaltigkeitswahn" oder "ideale in einer nichtidealen welt"

(vorsicht: es handelt sich hierbei um eine GLOSSE – zu risiken und nebenwirkungen hinter- oder befragen sie sich daher am besten selbst).

"nachhaltigkeit" hat sich so nachhaltig im wortschatz der werbung verankert, dass ich es schon gar nicht mehr hören mag!

waaaaaas! du verwendest noch kein fsc.papier und magst weiches, bedrucktes klopapier? und wagst es noch, anderen als msc.fisch zu essen?! überhaupt, tote tiere essen?! und essen überhaupt... und duuuu fliegst noch in den urlaub?!

beichte deine umweltsünden! bereue! kehre um, auf den pfad der tugend! aber sofort! lass dich erretten! bio hat dich lieb!

öko also. die konsumfreudigen 90er sind vorbei. jetzt kommt die abrechnung ...
der moderne ablasshandel blüht. schon wenn ich an das co2-kompensations-ding denke, muss ich grinsen! sind das christliche moralische rückfälle? mir scheint es so. zu sehr "sündenböckelt" es mir. moderner ablasshandel ... und wieder gibt es die rechtgläubigen, diejenigen die die zeichen der zeit erkannt haben und die vielen anderen, die noch errettet werden müssen.

es ist mehr als zwiespältig. der tenor: konsum ist ok, weil wirtschaftsdienlich und der wirtschaft zu helfen, das ist das gebot der stunde; denn es soll ja wieder aufwärtsgehen, das dient uns allen, dem arbeitsmarkt sowieso: also deswegen kein schlechtes gewissen haben.

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hm, was denn nun?

irgendwo in diesem dschungel der meinungen, weltanschauungen, handlungen und bestrebungen befinde ich mich. und ich finde oft mehr fragen als antworten. mal handle ich so, mal so.

manchmal kaufe ich bio, manchmal nicht. manche artikel immer, andere nie. manchmal dusche ich kurz, manchmal länger – und immer warm! der strom kommt nach wie vor aus der steckdose und weiter habe ich mich noch nicht drum gekümmert. manchmal fliege ich in den urlaub, meistens jedoch nicht. je nach dem wies mit den finanzen steht. ich entscheide selbst, was für mich gerade sinnvoll ist oder welche äpfel/müslis/x-was ich leckerer finde. beschäftigen tut es mich täglich wie es der welt geht! und es treibt mich möctig um. deshalb auch der scharfe ton; weil ich mich betroffen fühle und weil das ideologische an der ganzen diskussion mich trotzallem nervt.

mit sünderinnenmiene mag ich nicht durchs leben gehen … wo bliebe denn da der genuss? was würde das der welt bringen wenn es gar keine ideologiefreien unbeschwerten momente mehr gäbe?

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