Die Bloggerei hat gelitten in den letzten Monaten. Ich stelle fest dass ich nicht mehr regelmässig was zu sagen habe. Oft wusste ich nicht, worüber ich schreiben soll. Anderes war bereits pfannenfertig als Entwurf - und ich habs wieder gelöscht; zu intim, zu problematisch, zu ... was weiss ich.
Die Arbeitssituation hat mir teilweise sehr zugesetzt, ich war beschäftigt damit, innerlich zurecht zu kommen. Zudem gab es noch einen schweren Wanderunfall im Familienkreis (die Verunfallte ist wieder auf dem Damm, der Heilungsprozess dauert jedoch noch an). Doch darüber wollte ich auch nicht schreiben. Das hat mich zu sehr geschockt. Das hat am Familiengefüge gezerrt. Unstimmigkeiten traten deutlicher zu Tage. Plötzlich bin ich sowas wie das "gute" Kind. Im Gegensatz zum anderen Kind, das sich "zuwenig" kümmert. Ich schreibs jetzt mal so überspitzt.
Mir fällt es schwer, über zwischenmenschlich schwierige Situationen zu schreiben, und gerade die sind noch meine "Hauptaufgabe". Schnell geht mir etwas zu nahe, fühle ich mich betroffen, fühle mich verantwortlich, leide mit und bekomme ein Durcheinander. Es geht mir zu nah. Ich muss sortieren, sortieren, sortieren. Bin ganz beschäftigt damit. Das wird dann zu einem Ganztagsjob ..
Ich spüre so vieles, schwinge auch bei nur Angetöntem und Unterschwelligem gleich mit. Bin immer in Resonanz mit meiner Umwelt. Das Ich ist vom Du zu wenig weit entfernt, es kommt gleich zu Vermischungen und das Aufschlüsseln, was nun zu wem gehört und wie weit ich selber mitbeteiligt bin, das dauert und ist kräftezehrend.
Einerseits bin ich sensitiv und spüre sehr vieles, andererseits wurde ich bereits früh als Kind in zwischenmenschliche seelische Konflikte involviert, die nichts mit mir zu tun hatten. Da helf ich mir immer noch raus. Und es gibt zum Glück einen lieben Menschen, der mir da beisteht. Doch die Hauptarbeit liegt an mir.
Ich komme zu recht, es geht voran, aber manchmal bin ich vollauf damit beschäftigt, mich wieder freizuschaufeln!
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