(klick auf die jeweiilge Nr der Folge)
Vol. 1 // Mein Weg aus der Depression
Vol. 2 // Religion, Spiritualität, Anderen helfen
Vol. 3 // Kränkung
Ich habe beschlossen, den Titel "Heilung" für verschiedenste Themen zu nutzen, die für mich im engeren Sinn mit Heilung, Krankheit, Gesundung zu tun haben. Diese Begriffe kann und will ich nicht festlegen, denn ich habe keine abschliessende Meinung dazu. Ich will ebenso wenig festlegen, was denn "Gesundheit" oder "Krankheit" letztendlich ist. Denn das steht mir nicht zu. Die Texte entspringen meinen eignen Erfahrungen und Gedanken zu diesen Themen.
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Alles ist heilbar - eine Art, Macht und Druck auf andere auszuüben
Alles ist heilbar. Eine Position, bei der sich extreme Esoteriker und fundamentalistische Christen treffen. Und die Medizin arbeitet auch fest daran, das was wir Krankheit nennen "auszumerzen".Ich bin mit dieser Behauptung nicht einverstanden. Weil sie Menschen massiv unter Druck setzt. Und sicher nicht dem von Krankheit betroffenen Menschen dient! Denn wenn du nicht geheilt wirst, hast du zuwenig daran geglaubt, hast du zuwenig dafür gebetet, bist karmisch belastet, zu sündig dafür, etc. Sowieso: Wenn du krank bist, hast du was falsch gemacht!
Alles ist heilbar - das ist eine schlichte Behauptung, ein Allmachtsanspruch, der den Menschen nicht zu steht. Wer definiert denn letztendlich Gesundheit? Ich habe immer wieder den Eindruck, dass wir nicht wirklich viel von dem wissen, was im Universum vor sich geht - und warum. Ich glaube daran, dass es so etwas wie Schicksal gibt, manche mögen auch Karma/Dharma dazu sagen. Ich habe auch mal zu denen gehört die diese Meinung verfolgt haben und auch andere angesprochen haben auf deren Lebenswandel, ich schäm mich heute dafür, so vermessen gewesen zu sein.
Auch ich nehme einiges nur an, was ich nicht genau weiss, es sind meine Gedanken ..und auch ich mache meine Irrwege.
Menschlichkeit, füreinander da sein
Es ist meine Überzeugung, dass nicht alles was in unserem Leben geschieht, zu 100% beeinflussbar ist. Meine eigene Haltung gegenüber eigenem Kranksein und Hiersein (auf der Welt) kann ich sehr wohl beeinflussen. Aber ich glaube nicht, dass wir hier unten "Gott allmächtig" sind. Und ich setze andere Menschen nicht mehr unter Druck, denn ich wanke selber genug um mir bei etwas ganz gewiss zu sein.Diese Behauptung "alles ist heilbar" ist schlicht unmenschlich - und zeugt für mich vor allem von grosser Angst vor dem Leben und seinen Unabwägbarkeiten, und auch von Angst vor dem Sterben und dem Tod.
Es ist eine Kunst und Herausforderung, für andere Menschen da zu sein, wenn es ihnen nicht gut geht, psychisch oder physisch. Wenn sie gar Pflege benötigen - - - oder Beistand beim Sterben brauchen. Es ist schwierig. Es ist schwer, jemanden Geliebtes krank zu sehen oder gehen zu lassen.
Ich selber habe schon oft Hilfe bekommen von anderen. Und wenn ich es von meinen Kräften her kann, dann bin ich auch für andere da. Vielleicht ist es genau das, was diejenigen nicht können oder wollen, die behaupten, dass alles heilbar ist: Schwieriges auf dieser Welt und Krankheit auszuhalten, selber Hilfe und Beistand zu bekommen und anderen zu geben; Menschlichkeit zuzulassen und zu zeigen.
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Schon länger brennt es mir unter den Nägeln, diesen Artikel fertig- und ins Netz zu stellen. Möge er zum Sinnieren anregen.
Es ist nicht alles heilbar. Aber man kann liebevolle Zuwendung versuchen. Vielleicht auch erst mal wahrnehmen, annehmen.
AntwortenLöschenIn diesem Sinne wünsche ich dir einen sonnigen Sonntag.
LG Ulrike
Liebe Ulrike, ja da bin ich mit dir einig. Mein Artikel ist etwas zu einseitig geraten. Danke für deinen lieben Kommentar und Input!
LöschenLieber Gruss, Anne