Freitag, 26. August 2011

Umbau und Schlangenhaut

Ich habe meine Blogtapete gewechselt. Hab mich vorerst mal in der Bibliothek verschanzt. Was Altvertrautes wird als vorübergehende Bleibe ganz passabel sein. Mit Kaminfeuer und Ohrensessel. Währends draussen in der Welt stürmt und ich selber einen Kokon brauche. Cocooning. Die Nachrichten bleiben aussen vor, und ich studiere lieber die grösseren Zusammenhänge. Und ich versuche, vor allem, mich selber besser zu verstehen und meinen ganz normalen Alltag zu leben.

In meinem Leben ist ebenfalls Umbau. Ich habe eine neue Arbeit, läuft ganz gut. Mit vielen Unsicherheiten, doch auch ersten Erfolgen und in einem angenehmen Arbeitsklima. Der viel grössere Umbau findet währenddessen in mir selbst statt. Die Müdigkeit der letzten Jahre.. Kann ich die denn nie ablegen?! Ich spüre schon die nächste Krise herannahen, wenn man das so nennen will. In meinem Leben laufen die Veränderungen meist über schmerzhafte Metamorphosen. Schmerzhaft vielleicht deshalb, weil ich mich dagegen sträube, dauernd eine neue zu werden. Die uralte Schlange häutet sich, wälzt sich aus der zu eng gewordenen Haut. Es ist eine mühsame Prozedur.  Ich versuche zu verstehen, woran das liegt. Ist es Schicksal? Oder sehe ich das zu fatalistisch? Manchmal kann ich es einfach nur an- und hinnehmen. Worte reichen da nicht hin, wo der Urgrund dieser Gefühle liegt. Hm, ich kann es nicht Gefühle nennen, es ist elementarer. Elemente. Ungefärbt. Urschlamm. Es gibt kein Ankommen. Es gibt nichts zu erreichen. Nur ein Sein. WachSein. DaSein! Sei da; Denn DaSein heisst; da zu sein...
In meinem Erleben ist es auch nichts, was sich einfach so ändern liesse; ich lebe sehr stark in diesen Zyklen und Elememten, das wird mir immer deutlicher bewusst. Ich muss da durch. Gerade ist es eine immense Erdenschwere und eine tiefe Trauer, die ich spüre. Die Bürde der Existenz. Inkarnation. Vielleicht als Anker, um nicht davon zu driften, Form annehmen, irdisch sein, ...

4 Kommentare:

  1. Oh schöööön eine Bücherei! :-)
    Mit Kamin und Ohrensessel, beneidenswert.
    Ja manchmal braucht es diesen Rückzug. In den ich mich heut auch verkrümel.
    Liebste Grüße aus dem Kokon ^^

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  2. Den Tapenwechsel find ich ansprechend .
    Ich suche gern in Büchern Unterstützung...

    Für dein Cocooning wünsch ich dir die nötige innere und äussere Ruhe.
    Die ich persönlich immer gut in der Gegend , in der du wohnst, fand :)
    Wie du schon sagst, bestimmte Dinge lassen sich weder Be-noch Ergründen und benötigen einfach eine Auszeit...
    Ich nenn es das intellektuelle Fasten. Der Geist ruht...
    Liebe Grüsse.
    bea

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  3. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  4. @regenfrau
    ja, meine virtuelle wohnung ist damit gleich viel gemütlicher geworden :)

    @bea
    ja, mir geht es mit den büchern auch so. sie sind vorallem zurückhaltend, weise und schwatzen mir nichts auf ;) .. danke für deine unterstützenden worte, bea!

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