Donnerstag, 21. August 2014

Heilung (1)

Mein Weg aus der Depression
Meine eigene Genesung, mein Weg aus der Depression, begann, als ich mich selber endlich ernst nahm. Meine Empfindungen, meine Sehnsüchte, meine Wahrnehmungen. Ich beschäftigte mich intensiv mit spirituellen und esoterischen Themen und konnte endlich auch selber meiner Seele mehr Raum geben. 

- - -

Diesen Raum, den konnte ich mir vorher nur im geschützten Raum der Psychotherapie geben. Ich begann, das Leben (mehr) in meinem Tempo zu leben. Ich liess alte Tabus los, die aus meinem christlichen Elternhaus stammten. Nun kamen nach und nach neue Ideen und Wege in mein Leben, beispielsweise die Blütenessenzen, deren wohltuende Wirkung ich noch heute für mich nutze. Was gut tut, ist nicht immer das, was gängig ist und allgemein akzeptiert wird. 

- - -

Ich nahm mir viel viel Zeit. Ich kostete meine Eltern eine grosse Stange Geld und später dann den Staat. In den Augen anderer ging ich den Schwierigkeiten aus dem Weg. In Wirklichkeit kämpfte ich um mein seelisches Überleben. Alle diese Auszeiten und Brüche waren lebensnotwendig: Mich gibt es noch immer! Hätte ich unter noch grösserem Druck von aussen gestanden, ich weiss nicht, ob ich den inneren Druck dann noch ertragen hätte. 

- - -

Heil kann immer nur ich selbst mich fühlen. Das Gefühl von Heilsein kommt aus meinem eigenen Empfinden. Ich kann nicht beurteilen oder bestimmen, wann jemand anderes heil ist. "Heilsein" heisst auch nicht unbedingt "Gesundsein". Manchmal ging es mir in meinen schwärzesten Stunden so, dass sich die Depression wie ein weicher, schwerer, schwarzbrauner Mantel um mich legte, mich zu Boden zog und ich mich einfach hinunterziehen liess. Was für eine Befreiung, Loslassen zu können ... mich dieser Erdenschwere endlich ganz hinzugeben, war ein ganz inniges und warmes Gefühl. So lange ich aber gegen die Schwere ankämpfte, war es schier unerträglich.

- - -




Hier gehts zu Teil 2






3 Kommentare:

  1. Stimmt, das ist auch meine Erfahrung. Andere halten einen leicht für faul und weinerlich. Da schwingt oft mit, man möge sich doch einfach mal zusammenreißen. Dabei reißt man sich eigentlich dauernd zusammen und mitunter ist DAS die Arbeit, die man leistet (und sie kann verdammt hart sein): Am Leben bleiben.
    Liebe Grüße
    Nicola

    AntwortenLöschen
  2. Bei mir ist es anders. je mehr das Leben mir abforderte, desto stärker wurde ich - und weniger depressiv. In einfachen, eigentlich lockeren Studienzeiten ging es mir sehr schlecht. Dann kamen Prüfungen des Lebens und der Uni, Tod und Krankheit der Eltern, Sorgen. Und mir geht es besser.

    AntwortenLöschen
  3. Ach ja, das da oben war ich, Bodecea.

    AntwortenLöschen