Sonntag, 10. Dezember 2017

Mentale Stärke und mentale Einstellung

Das ist etwas, wo ich mich immer wieder auf Kurs bringen muss, denn da schwächle ich schnell. Ich bin leicht zu entmutigen und zu erschrecken -- und damit kämpfe ich nach wie vor. Der Alarmzustand ist meine zweite Natur (gewesen). Mental bauen sich innert Minuten ganze Berge, nein, eher ganze Gebirgsketten, vor mir auf und diese scheinen mir dann unüberwindbar. Die Gedanken beginnen zu kreisen und Schreckensszenerien erscheinen vor meinem inneren Auge. Bald darauf reagiert der Körper -- und der Stress wird auch physisch spürbar. Ich erkenne das jetzt deutlich. Ich lebe nicht mehr in dieser diffusen Angst- und Stresswolke, bin nun präsent und wach.

Und ich erkenne auch, dass ich (eigentlich) jederzeit einen Schritt zurücktreten kann -- oder mehrere, um zu prüfen, was ich nun tun kann und will -- und wie ich das Szenario für mich entschärfen kann. Und ob ich mich wirklich den Alptraumszenarien hingeben will, diesem Strudel aus Altlasten und erschöpfenden Gedankenketten.

Will ich nicht! Eben.

Den Fokus anders ausrichten. Ich kann mir Mut machen und meine Optionen nun prüfen. Allenfalls kann ich jemanden anderes zuziehen, auch einen Fachmenschen, um eine andere Sicht oder eine nötige Hilfe zu bekommen. Und ich kann schauen, dass ich zur Ruhe komme, dass mich die Schreckgespenster nicht aussaugen.

Es ist ein wirklich schmaler Grat vom Ändern meiner momentanen Einstellung zu diesem seltsamen "Positiven Denken", dem ich äusserst skeptisch gegenüberstehe. Es nützt nichts, über die Alpträume einfach einen schönen Teppich zu legen. Das ist das, was mich daran stört.

Ratlosigkeit, Schrecken, Stress, Schicksalsschläge, Ängste und andere Probleme des menschlichen Lebens muss man manchmal einfach als solche benennen (dürfen) um damit klarzukommen. Es gibt einfach Dinge im Leben, die schwer sind, für mich, für andere -- und ich möchte nicht zu allem und jedem im Leben immer Lächeln oder Lachen aufsetzen oder anderen dazu raten "es doch positiv zu sehen".

Mentale Stärke kommt für mich auch aus dem Nachgebenkönnen, mich neu orientieren zu können, wenn ich feststecke. Dazu gehört auch, mich immer wieder selber aus dem Sumpf zu ziehen. Meine Vorhaben in kleinere Etappen unterteilen zu können, wenn die Wegstrecke zu lang ist, ist da ebenfalls mit dabei und die Möglichkeit haben, einen anderen Weg einzuschlagen als ich eigentlich mal vorgesehen hatte. Das habe ich gelernt.

Vieles ist in Bewegung gekommen ... und das ist gut so.





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