Freitag, 7. Oktober 2022

Erste Erfahrungen mit der Selbstständigkeit --- und ein wieder erinnerter Traum

Das selbstständige Erwerbsleben hat gut gestartet. Es sind Aufträge da, und diese machen Spass. Ich lerne viel und die Lernkurven sind steil. Gerade atemlos von all den neuen Erfahrungen und dem Umstellen der Gewohnheiten. 

Der eigene Garten ist auf der Prioritätenliste nach hinten gerutscht, die Musse und Kraft sind woanders bereits 'verbucht'. So sah ich viele Äpfel im Rasen vermodern oder wir verschenkten sie, genau so wie die Zucchini, die Himbeeren waren sich selber überlassen und der Broccoli ging in Blüte. 

Es ist ein hartes Leben und ein Lernen, dass nicht alles Platz hat, was auf meiner Liste steht. Schon rein kräftemässig geht das nicht! Wie machen das andere? Ich kann das Kopfkino selten wirklich zur Ruhe bringen und wache nachts die letzten Tage regelmässig auf. Meine Existenzängste tauchen gerne Mitten in der Nacht auf... Doch diese habe ich so oder so in meinem Leben. Das ist der Clou.

Gerade sind wir mit den Versicherungen dran und da die richtigen Entscheidungen zu treffen, finde ich schwierig. Was brauche ich, was brauchen wir wirklich? Mich stresst das sehr. Ein Riesenkraftakt ist das. Und erst das Geld ... es fliesst einfach so durch. Da war ich recht naiv. Wir stehen erst am Anfang mit der Bekanntheit. 

Trotzdem, ich bin aufgebrochen, weil das Angestelltendasein mir nicht (mehr) taugte. Der Wille ist da, dann werden sich auch Wege zeigen! Ich weiss, dass ich mental gerade auf Sturm eingestellt bin und ich da loslassen kann. Es ist richtig so.

Mir ist ein Traum wieder eingefallen. Ich hatte die Wahl: ich stand auf einer Landstrasse. Nach links hätte ich durch eine gepflegte grüne Wiese nahe einer Niederstamm-Obstkultur (mit grünen Hagelschutznetzen!) zu einer Kapelle am Waldrand gehen können. Menschen in Festtagskleidern strebten in einer geordneten Gruppe der Kapelle zu. Alles schön, friedlich und geordnet. Doch dieser Bereich lag im Schatten des Hanges.

Rechts ging die kiesige Landstrasse weiter, mit Schlaglöchern und Regenpfützen darin. Die Sonne stand genau über einer kleinen etwas armselig wirkenden Ansiedlung, einem kleinen Bauernhof. Struppige und glückliche Kinder spielten auf einem schlammigen Hofplatz im Dreck. Hühner und Hunde waren auch da. Da wohnen Vagabunden, dachte ich. Menschen zu denen ich gehöre. Es wirkte friedlich, echt und etwas heruntergekommen -- aber voller Leben!

Mein Herz schlägt für den Abzweiger nach rechts ... Oh ja, das tut es.


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