Donnerstag, 8. September 2016

Dranbleiben ist alles (Altes entsorgen)

Unbewegt
Seit dem Betriebsausflug habe ich Ferien. Elan ist nicht vorhanden. Sonst blühe ich auf, sobald ich frei habe. Diesmal ist es anders. Der Antrieb fehlt. Und das macht mir zu schaffen, dass da eben kein Antrieb ist. Zurzeit. Ich bin irgendwie absorbiert. Kann mir aber nicht genau erklären warum. Ich fühle mich wie gelähmt. Mit Tricks überrede ich mich zu einigen Aktionen. Merke aber, dass es davon nicht "weggeht". Doch mich deswegen zu verachten, bringt mir auch nix. Daher bleibe ich einfach dran, mache was geht und denke nicht über das nach, was nicht geht. Ich weiss, es wird wieder anders werden. Von selbst.

Entsorgt
Allerdings habe ich, zusammen mit meinem Freund, mein altes Leben entsorgt. Will heissen, dass ich jede Menge Gerümpel entsorgt habe, sehr radikal in der Menge diesmal, für meine Verhältnisse. Sackweise. Mein Vater kam mit dem Auto und wir mussten 2x fahren. Einmal auf den hiesigen Werkhof. Ansässige können hier gratis Sachen entsorgen. Das zweite Mal in die nahegelegene Brockenstube (wohltätiger Second-Hand-Shop). Ein weiterer Teil landete im Glascontainer (all die Reste von Bachblütenmischflaschen und Co). Und ein anderer Teil geht in die Verbrennung. BASTA.

Hinterlassenschaften
Gestern schien es mir, als würde ich meinen eignen Nachlass regeln und entsorgen. Jede Menge Globuli, Standardmedis und Konsorten landeten im Sondermüll auf dem Werkhof. Ein ganz seltsames Gefühl. Ich brauche all das nicht mehr. Das ist vorbei. Und ja doch, ich erlebe es wirklich. Zu Lebzeiten. W i r k l i c h ...

Nein, das ist nicht mehr gut!
Der sammlerische Gedanke "das ist aber noch gut" diesmal einfach ins Kämmerchen gesperrt, ignoriert. Und das befreit mich endlich mal von materiellen Altlasten, die definitiv nicht mehr zu mir gehören. Und die mein bisheriges Ich nicht loslassen kann. Mein neues Ich schafft das, emotionslos. Und dennoch ist es anstrengend, mich durchzuwühlen. Doch: Es lohnt sich, so so sehr!

Befreit
Ich lebe jetzt seit 11 Jahren in dieser Wohnung. Und nun will ich nicht mehr in einem Warenlager leben. Jedesmal wenn ich bis jetzt von auswärts wieder heimkomme, nervte ich mich darüber. Dinge, die nicht (mehr) zu mir gehören. Ich will Platz haben in meinem eigenen Leben. Also weg damit, weg mit den alten Wegelagerern. Ich erkenne ganz klar, wo ich bisher nicht mein eigenes sondern ein (mir) fremdes Leben gelebt habe. Es fehlt mir gar nichts, wenn ich das nun loslasse. Diese Wahrheit befreit mich.


.. und wenn das Alte weg ist, gibt es Platz für Neues ...

2 Kommentare:

  1. Glückwünsche zu der Befreiung und auch zu der durchgezogenen Entscheidung, Altes und Unbrauchbares tatsächlich loszuwerden!
    Chapeau! :)

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    1. Danke, es fühlt sich gut an. Bin sehr froh, hab ich es gemacht! Aber dass mich das soo schlauchen würde, hätte ich vorher nicht geglaubt ...

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