Sonntag, 5. März 2023

Notizen im März 2o23 --- Anders oder einfach: Ich sein?!

Ein ruhiger Sonntag zuhause. Meine Lebensgefährtin hat Weiterbildung. Ich hab einen Pfannkuchenteig vorbereitet, den ich noch ruhen lasse und freue mich jetzt auf Apfelpfannkuchen. In meinem Kopf schwirren mögliche To Do's, doch einfach mal hängen, wäre auch was. Innerlich zur Ruhe zu kommen, ist schwierig für mich. 

Vorletzte Nacht hab ich in meinem kleinen Nebenjob gearbeitet, als Nachtwache für einen Teenager mit Muskelschwäche. Es war meine zweite Nacht. Das sind etwa 2 bis 3x ein Einsatz im Monat, es gibt etwa 150 CHF pro Nacht. Mehr Einsätze ginge auch, ist mir aber too much. Eigentlich wäre es eine Schlafwache, ich müsste nur dann aufstehen, wenn er mich braucht (neu Lagern, andere Bettdecke, Pinkeln, was Trinken). Zu Schlaf bin ich nicht wirklich gekommen, immer mit einem Ohr wach. Gestern dann einen heftigen "Kater" von der unruhig verbrachten Nacht inklusive Kopfschmerzen. Mal sehen, ob ich da noch reinkomme. Es ist etwas ganz Neues für mich und mein Organismus schätzt es nicht besonders. Aber ich suche auch nicht eine Komfortzone sondern neue Wege. Am Tag danach darf ich mir einfach besonders gut schauen und dieses DÜRFEN kann eine Chance sein.

Gestern Nachmittag ein Coaching mit einer coolen Frau, deren Arbeit ich schätze. Meine Mattscheibe hat eher geholfen, mehr im Gefühl zu sein und weniger im Verstand. Die Coachings finden draussen in der Natur statt. Und ich gönne mir dies ab und zu, ich konnte mit ihr einen Tarif ausmachen, den ich bezahlen kann. Wenn ich den Eindruck habe, dass ich weiter gekommen bin und ich einen Ansatz brauche, um noch weiter zu kommen, gehe ich zu ihr. Sie hat Ansätze aus dem Schamanismus und aus systemischen Therapien und sie ist authentisch. Das Naturbezogene und ihre Echtheit, die brauche ich. Nichts Akademisches, nichts Starres, Wahrgenommen-Werden als Anne. Da-sein, bewusst werden, leben.

Eine mögliche ADHS Diagnose stand auch noch im Raum, ich sehe mich schon in diesem "neurodiversen" Spektrum. Dass ich im Oberstübchen und auch sonst anders verkabelt bin als die Mehrheit, ist eigentlich schon lange klar :) Brauch ich deshalb mit Mitte 40 nun eine Strassenkarte die mir jemand aushändigt? Die mich einordnet oder einnordet, irgendwo zwischen A wie Asperger oder ADHS und Z wie Zwangsstörung? Was bringts mir, wenn ich es weiss? Brauche ich dazu eine medizinische Untersuchung, hab ich nicht schon genug davon gehabt in meinem Leben? ExpertInnen, Diagnosen, Fokus auf meine Schwächen und Besonderheiten. Ausser dass ich dazu Geld investieren muss, das ich nicht habe -- würde mein Hirn nicht noch mehr Futter haben um im roten Bereich zu drehen?

Den Impuls, wieder eine Psychotherapie anzufangen, hab ich verworfen. Mehrere mögliche Therapeuten hatte ich kontaktiert, keine(r) hatte Kapazitäten. Deshalb habe ich der Coachin angerufen, sie kennt mich bereits, Krankenkasse zahlt halt gar nichts dran. 

Es ist mir recht, ausserhalb der Norm zu leben, das ist meins. Und langsam kann ich es annehmen, dass ich selber mich und meine Bedürfnisse am besten kenne. 

Und jetzt gibts Apfelpfannkuchen! Das Leben will gelebt sein... YES!

2 Kommentare:

  1. lese mich grad rückwärts. Das annehmen, dass mensch sich selbst und die eigenen bedürfnisse am besten kennt, dass das lange dauern kann, bis mensch dahin kommt ... ich spüre bei mir drinnen nach, fühle ähnlich, finde mich in einigem wieder. das annehmen meiner eigenen bedürfnisse fällt mir nach wie vor schwer. apfelpfannkuchen - yessssss!!

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  2. ich glaube es gibt auf diesem weg auch keinen "abschluss" ausser der endlichkeit. und jedes näherkommen an den eigenen kern ist wesentlich ... und apfelpfannkuchen hilft definitiv ;)

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