Ich merke, dass die Religion mich stärker geprägt hat, als ich wahrhaben wollte. Im Sinne von "mich falsch fühlen". Momentan bin ich wieder ab und zu in einem Umfeld unterwegs, in der es mehr gläubige ChristInnen und traditionelle Rollenverständnisse gibt. Mich stresst das. Nach meinem Coming-Out als queerer Mensch fühle ich mich noch mehr als Störfaktor oder als Unikum.
Da ich dort auch andere Menschen finde, die mich interessieren, beobachte ich das mal behutsam. Wieso fokussiere ich mich gleich wieder auf die Extremen, muss ich mich mit allen verstehen? Es hat mich noch niemand direkt konfrontiert und wenn, dann hätte die Predigerstochter in mir doch jede Menge an passenden Bibelstellen parat was Jesus wirklich gelebt hat. Da muss ich innerlich lachen ...
Wieso Fronten auffahren wo gar keine sind? Oder: Wieso mich verkriechen? Ist das liebevoll? Es reicht, wenn ich zu mir stehe.
Wenn ich es als soziales Experiment für meine eigene Toleranz, Freundlichkeit, Grosszügigkeit und persönliche Standhaftigkeit ansehe, muss ich sagen: Challenge accepted!
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Nachtrag 1.4.
Es läuft gut. Ich merke, dass ich akzeptiert werde. Wenn ich meine alten Schutzmechanismen überwinde und zu meiner Stärke und Einzigartigkeit stehe.
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