Samstag, 27. Juli 2019

Berufsleben

7 Jahre, 3 Monate.

Ich spiele nicht in einer andren Liga. Es ist eine andere Sportart. Mich jeden Tag meinen Ängsten zu stellen ist meine Herausforderung. Den bewertenden Gedanken in meinem Kopf weniger Gewicht zu geben, ich stelle mich dieser Aufgabe. Die tauchen auch Abends und am Wochenende auf. Und manchmal versinke ich bis über beide Ohren darin.

Es gibt in meinem Leben eigentlich keinen Tag komplett ohne Angst oder irgendeine Besorgnis. Wie ich damit umgehe, ändert sich langsam. Meine Geschichte kann ich nicht ändern. Aber den Umgang mit mir selber. Es braucht viel Zeit und Geduld.

Ich weiss, dass manche denken, ich mach es mir zu einfach oder ich könnte mich mehr einsetzen. Ja. Ich hab den Perfektionismus abgelegt. Weil ich es musste. Von meinen inneren Prozessen haben diese Menschen keine Ahnung. An manchen Tagen ist es eine Leistung für mich, nicht schreiend oder heulend aus dem Büro zu laufen. That's it. Das ist meine ganz eigene Leistungsshow.

Und während andere neben der Arbeit noch ein Studium absolvieren, mach ich eben meine Selbstwert-Arbeiten und halte mich möglichst emotional stabil. Mache meine eigenen Hausaufgaben. Suche Therapeuten auf, die mir weiterhelfen. Gehe Schwimmen, oder tue anderes, was mir gut tut. Momentan kostet es mich immer noch viel Kraft, das Arbeitsleben. Und da bin ich unterwegs. Es ist schon viel besser geworden. Die Herausforderung wurden aber auch grösser!

Da es mehr Luft gibt, wird auch Weiterbildung wieder möglich. Im August werde ich zwei Kurse machen die mir beruflich was bringen.

Eine Zusatzausbildung wäre schön, aber ich sehe momentan davon ab. Die mentale Kraft und die Kondition fehlen mir, das durchzustehen.

Mit dem fernen Mann bin ich weiter gekommen bei meiner mentalen Einstellung. Am Anfang hab ich seine Sprüche gehasst. Go with the flow. Don't beat yourself up. Be nice to yourself. Und so weiter. Erst nach und nach hab ich verstanden und es das annehmen lernen. Und er hat mir auch davon erzählt, wie gut er es selber kennt, das Leben mit der Angst.

Es hilft mir immens, dass er in einem ähnlichen Feld gearbeitet hat wie ich und daher die Strukturen versteht.

Ich will handeln statt nur zu Träumen.

Statt den grossen Traum zu leben, den ich nicht habe, will ich einen praktikablen Weg finden, meine finanzielle Existenz zu sichern und dabei das Leben zu geniessen. Kleine Träume leben. Erreichbare Ziele setzen. Das ist mein Weg.

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