Sonntag, 2. Januar 2011

Mich finden

Ich habe nicht mehr Angst, in meinem Leben etwas zu verpassen, im Gegenteil. Ich lebe viel von dem, was ich mir immer gewünscht habe. ich habe eine eigene Wohnung. Ich kann einen Beruf lernen. Die Kreativität ist lebendig und ich spüre sie jeden Tag. Ich habe FreundInnen gefunden, die es ernst mit mir meinen und mich so nehmen, wie ich bin. Meine Beziehung zur Familie hat sich entspannt ...

Das Gefühl des Gehetztseins begleitet mich nicht mehr ständig. Es gibt inzwischen Momente, in denen es mir gelingt, einfach nur zu SEIN. Mein Körper ist mein Zuhause geworden, das ich annehmen kann und sogar bewohne. Es kehrt Ruhe ein. Ich begegne mir selber mit mehr Ruhe und Gelassenheit. Ich versuche, mit meinen intensiven Gefühlsschwankungen zu leben und mich nicht mehr deswegen zu verurteilen. Sie sind Teil von mir. Wenn ich zu sehr ins Grübeln komme, meinen negativen Gedankenspiralemn zu frönen beginne, versuche ich nun, mich gezielt zu stoppen und abzulenken, mich ganz bewusst mit etwas zu beschäftigen, das nicht zerstörerisch ist, sondern aufbauend, etwas das mir neuen Lebensmut gibt. Manchmal klappts. Wenn nicht, suche ich die Nähe der anderen Menschen, damit ich nicht weiter abdrifte von dem was ich als lebenswert empfinde. Manchmal hilft es mir schon, mich irgendwo in ein Café zu sitzen und den anderen zu zuschauen ... Und manchmal hilft nur reden oder mich in den Arm nehmen zu lassen. Meinen Stolz zu überwinden und Hilfe anzunehmen, dazu habe ich lange gebraucht, inzwischen erlebe ich mich mehr als Mensch unter Menschen. Und Menschen helfen einander; wenn man sie lässt. Erstaunlich, aber wahr! Dazu muss ich aber auch meinen Arsch hochkriegen und um Hilfe bitten und mein Leben selbstverantwortlich leben. Es ist an mir, zu entscheiden, wann ich meinen kalten eisigen Egoplaneten verlasse und menschliche Nähe zulasse.

3 Kommentare:

  1. Ich finde da sagst du was ganz Wesentliches.Erkennen,dass man Nähe ,Hilfe,Liebe braucht und auch in der Lage sein,das zu zeigen.
    Manchmal gehört da richtig Mut dazu,innendrin ist ja immer auch die Angst abgewiesen zu werden.
    Alles Liebe Stela

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  2. Gut gesagt!
    Menschen mit Urvertrauen- früh oder später erworben- sind durchaus zu finden...
    Gruß von Sonja

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  3. @stela
    ja, dazu gehört viel mut. und vorallem: zuallererst muss frau es erstmal merken, wonach sie sich sehnt ..

    @sonja
    danke!

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