.. wahrscheinlich heisst das anders. Mir geht es darum, zu schildern, wie drastisch ich es empfinde. Ich meine damit die Denkblockaden, die sich bei mir einstellen, wenn ich unter Druck komme.
Demenz nenne ich es deshalb, weil ich plötzich auch einfache Dinge nicht mehr kann oder weiss, die mal gut gingen, die sonst selbstverständlich sind. Oder ich es einfach nicht schaffe, neues Wissen aufzunehmen. Was andere oft nicht nachvollziehen können. Dann kommt etwas ein "aber das ist doch nicht so schwierig!". Dadurch wird alles nur noch schlimmer. Ich fühle mich dumm und behindert dadurch. Da ist nur noch ein weisses Rauschen in meinem Kopf. Kein Anschluss unter dieser Nummer!
Natürlich kommt das
Denkvermögen bei mir nach und nach wieder zurück, das schon. Aber es kann auch sein, dass ich eine Sache oder Aufgabe aufgebe, weil es mich zu sehr stresst.
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Es gibt Momente, da stehe ich neben mir. Früher war das ein gewohnter Zustand, sobald es um Ausbildung oder Arbeitsleben ging. Mit kurzen und längeren Zeiträumen, in denen es leichter war, weil ich etwas tun konnte, in dem ich gut war oder mich sonst sicher fühlte. Die Blockaden können aber auch auftreten bei Dingen, die ich gerne mache, zum Beispiel bei Leistungsdruck, Abgabeterminen etc. Ich erkenne es heute als eine vorwiegend soziale Angst.
Heute ist es meistens leichter, auch im Alltag, also hat sich das
Verhältnis umgekehrt. Innere Ruhe ist meistens da -- und die Blockaden nur
noch gelegentlich. Ich habe mich, auch Dank der Psychotherapie, nach und
nach "umprogrammiert". Das hat Jahre gebraucht, soweit zu kommen, dass
ich unter anderen Menschen in der Arbeitswelt in einem Büroalltag nicht
komplett dauergestresst bin.
Zudem lerne ich einfach anders als andere. Eher optisch und assoziativ: Wenn in einem Lehrbuch jede Seite gleich aussieht, prägt sich mir nichts ein. Wenn ich Tabellen oder Grammatik auswendig lernen muss, fällt mir das wieder "aus dem Speicher". Ausser ich kann etwas damit assoziieren oder es hat zB zusätzlich Bildergeschichten/Fotos auf den Seiten. Dafür kann ich mir alle möglichen Verbindungen, unnützes Wissen und viele Wörter fremder Sprachen merken. Alles was ich ohne Druck lerne und in entspannter Umgebung, geht oft spielerisch leicht und bleibt mir im Kopf. Ich kann Wissen im Grunde schnell aufnehmen und auch in Verbindung setzen. Nur eben ...
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Ich habe Jahre mit diesen Angstzuständen und sozialen Ängsten verbracht. Mir fehlen im Vergleich zu anderen Berufsleuten, circa 10 Jahre Berufserfahrung einfach dadurch, dass ich psychisch erkrankt war. Von 17 bis 27 Jahren hab ich mich arbeits- und ausbildungstechnisch irgendwie durchgehangelt und vor allem diese Angst, diese Blockaden, zu vermeiden versucht. Zwischendrin dann wieder (Erschöpfungs)Depression. Unaushaltbar schien mir vor allem die Angst.
Therapie hatte ich genug. Heute denke ich, da hätte man therapeutisch anders damit umgehen können/müssen. Aber es ist eben so gelaufen, wie es lief.
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(Fortsetzung folgt)
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